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Blamabel und entlarvend: Leugnung gegebener eigener Zusagen zerstört Vertrauen!
Neuer Aktenfund aus 1991 stützt den russischen Vorwurf, die NATO-Osterweiterung verstoße gegen westliche Zusagen!

Datum: Sonntag, der 20. Februar 2022 @ 19:01:20 Thema: Deutsche Politik News

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat offensichtlich gelogen, als er Zusagen an Russland bestritt:

Ein neuer und auf Spiegel.de dokumentierter Aktenfund zu 1991 stützt den russischen Vorwurf: US-Politikwissenschaftler Joshua Shifrinson entdeckte ein ursprünglich als »secret« eingestuftes Dokument von einem Treffen der politischen Direktoren der Außenministerien der USA, Großbritanniens/a>, Frankreichs und Deutschlands in Bonn am 6. März 1991.

Hier heißt es (Zitat): "Briten, Amerikaner, Deutsche und Franzosen (stimmen) ... überein, dass eine Nato-Mitgliedschaft der Osteuropäer »inakzeptabel« sei" (mehr dazu hier bei Spiegel.de).

Wenn der russische Präsident Putin aktuell im Russland-Ukraine-Konflikt inkorrekt (völkerrechtswidrig) agiert, verwundert das nicht, wenngleich inkorrektes Verhalten der anderen Seite noch lange nicht eigenes inkorrektes Verhalten rechtfertigt!

Anmerkung vom 23.02.2022:

Es bleibt (ironischerweise) zu hoffen, dass seiner kruden Ukraine-Logik folgend der russische Präsident nicht noch den zaristischen Verkauf Alaskas im Jahr 1867 an die USA wegen angeblicher Sittenwidrigkeit für ungültig erklärt und die Heimholung dieses seitdem 18.Jahrhundert als Russisch-Amerika zu Russland zählenden Gebietes ankündigt.

Anmerkung vom 24.02.2022:

Der russische Präsident Putin hat den Angriff auf den ukrainischen Staat befohlen und die ehemals Rote Armee ist offiziell in die Ukraine militärisch eingedrungen. Der Westen hat möglicherweise das Fass zum Überlaufen gebracht. Aber klug ist die putinsche Aktion trotzdem nicht, moralisch zu rechtfertigen schon gar nicht.

Spätestens der Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan war der Anfang von ihrem Ende.

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine wiederum wird der Anfang vom Ende der Ära Putin sein und seinen (Nach)Ruf erheblich beschädigen.

Die russischen Streitkräfte waren unbesiegbar, wenn sie ihre Heimat verteidigten (Sieg gegen Napoleons Armee wie auch gegen Hitlers Wehrmacht).

Wenn sie als Aggressor agierten (Polen 1920, Finnland 1939, Afghanistan 1979) haben sie sie sich blamiert oder verloren, und das droht Ihnen u.U. auch in der Ukraine.

Jahrzehnte nach der Breshnew-Doktrin (für die Staaten des Warschauer Paktes) soll nun wohl die Putin-Doktrin (für ehemalige Sowjetrepubliken) gelten!

Das größte Land der Erde benötigt jedoch kein zusätzliches Territorium und auch keine Pufferstaaten.

Leider denkbare Folgen der russischen Aggression:

-- Als langfristige Folge dieses Krieges eine Stärkung der NATO und letztlich die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und weiterer Nachfolgestaaten ehemaliger Sowjetrepubliken wie Moldau und/oder Georgien, möglicherweise auch Finnlands und Österreichs.

- Russland war neben neben den USA und Großbritannien mit dem Budapester Memorandum von 1994 Garantiemacht der ukrainischen Souveränität nach Abgabe der ukrainischen Atomwaffen (Näheres dazu hier). Die Weiterverbreitungsgefahr von Atomwaffen ist mit Sicherheit nach der der Verletzung der ukrainischen Souveränität durch Russland weiter gestiegen.

- Verhandlungsbasierter Verlust von im zweiten Weltkrieg eroberten ostpreußischen, finnischen, polnischen, tschechoslowakischen und japanischen Gebieten wie Kaliningrad, die Kurilen usw..

- Russlandfeindliche Partisanen nach dem Beispiel der Bandera-Kämpfer ab 1945 (aber diesmal mit internatinaler Unterstützung ähnlich wie in Afghanistan in den 80-iger Jahren) werden den russischen Streitkräften in der Ukraine das Leben möglicherweise schwerer machen, als es diesen lieb sein dürfte.

- Der russische Einmarsch könnte als Blaupause für den Sturz missliebiger Regierungen dienen (so beispielsweise die Besetzung der Südspitze Kubas durch reguläre US-Truppen nach einem "Hilferuf" kubanischer Separatisten wegen angeblichen Genozids durch kubanische Kommunisten).

Nichts davon dürfte von Putin gewollt sein, mit seinem ja auch im russischen Sicherheitsrat nicht unwidersprochen gebliebenem Vorgehen schadet Putin (möglicherweise aus EGO-Gründen) letztlich massiv den langfristigen Interessen Russlands - ein Agent Provocateur der NATO hätte nicht effektiver antirussische Stimmungen und Maßnahmen bewirken können.

Anmerkung vom 19.03.2022:
Der durch nichts zu rechtfertigende völkerrechtswidrige Krieg Putins dauert immer noch an. Der verbrecherische Angriffsbefehl hat dem Ansehen Russlands in der Welt und dem russischen Volk in einer zuvor unvorstellbaren Weise geschadet. Den Krieg werden die Soldaten Putins gegen das heldenhaft und klug kämpfende ukrainische Volk nicht gewinnen. Es bleibt zu hoffen, dass das russische Volk seinen despotischen Herrscher zur Verantwortung ziehen und bestrafen wird!

Autor: Dr. sc. Harald Hildebrandt


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