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Die Politik braucht ein Konzept, wie man für mehr Menschen bessere Jobs schafft:
Marcel Fratzscher, DIW-Präsident, kritisiert SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz: Wir brauchen keine Debatte um die Agenda 2010!

Datum: Dienstag, der 28. Februar 2017 @ 09:01:03 Thema: Deutsche Politik News

Marcel Fratzscher zu Martin Schulz:

Osnabrück (ots) - DIW-Chef fordert stattdessen: Chancenungleichheit bekämpfen!

DIW-Chef Marcel Fratzscher hält die Pläne des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz zur Reform der Agenda 2010 für verfehlt.

In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin): "Wir brauchen keine Debatte um die Agenda 2010."

Wenn man jetzt die Bezugsdauer von Arbeitslosengeld ein bisschen verlängere, werde das nur relativ wenige Menschen betreffen. Und es werde den Staat auch nicht wahnsinnig viel Geld kosten, denn die heutige Situation sei anders als vor den Reformen, als es eine extrem hohe Arbeitslosigkeit gegeben habe.

"Da jetzt eine riesige Debatte zu führen, ist verfehlt", sagte Fratzscher.

Die Politik brauche stattdessen ein Konzept, wie man für mehr Menschen bessere Jobs schaffen könne. Er kritisierte: "Der Anteil der Schüler ohne Abschluss wächst, wir haben eine Million Langzeitarbeitslose, und vier Millionen Menschen liegen beim Verdienst nur auf Mindestlohnniveau oder knapp darüber."

Der beste Weg aus dieser Situation führe aber nicht über mehr oder weniger Regulierung, sondern vor allem über mehr Qualifizierung, betonte der DIW-Chef. Er beklagte, Deutschland habe eine ungewöhnlich niedrige soziale Mobilität.

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern gelinge hierzulande nur relativ wenigen Menschen aus bildungsfernen Bereichen ein sozialer Aufstieg. Fratzscher wandte sich zudem gegen Umverteilungsforderungen.

"Wir brauchen keine Steuererhöhungen - aber auch keine Steuersenkungen. Was wir brauchen, ist mehr Steuergerechtigkeit, also mehr Markt und mehr Wettbewerb."

Das Problem in Deutschland sei nicht, dass die oberen Zehntausend viel haben, sondern dass die unteren 40 Prozent sehr wenig haben.

"Für mich liegt das Problem der Ungleichheit in Deutschland vor allem in der Chancenungleichheit. Im Vordergrund sollte deshalb kein Verteilungskampf stehen, sondern die Förderung jedes Einzelnen, damit er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Richard David Precht 09.10.2016 | Geld regiert die Welt - Wer hat eigentlich die Macht? | Marcel Fratzscher
(Youtube-Video, Medienwächter, Standard-YouTube-Lizenz, 03.02.2017):

"Politik oder Wirtschaft: Wer hat eigentlich die Macht? Darüber spricht Richard David Precht mit Marcel Fratzscher, dem Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Die Anforderungen der Globalisierung und das Aufblühen des Neoliberalismus wirken wie die Vertreibung aus dem Paradies der sozialen Markwirtschaft.

Während die Wirtschaft sich in Stellung bringt, taumelt die Politik zwischen Anspruch und Wirklichkeit, so Richard David Precht.

Über Macht und Ohnmacht der Politik, über die Absurditäten einer heiß gelaufenen Finanzwelt, über Moral und Unmoral diskutiert er mit Prof. Marcel Fatzscher, dem Chef des "Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung“ (DIW), einem der renommiertesten und streitbarsten Ökonomen in der Bundesrepublik."



Artikel zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58964/3571961, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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Marcel Fratzscher zu Martin Schulz:

Osnabrück (ots) - DIW-Chef fordert stattdessen: Chancenungleichheit bekämpfen!

DIW-Chef Marcel Fratzscher hält die Pläne des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz zur Reform der Agenda 2010 für verfehlt.

In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin): "Wir brauchen keine Debatte um die Agenda 2010."

Wenn man jetzt die Bezugsdauer von Arbeitslosengeld ein bisschen verlängere, werde das nur relativ wenige Menschen betreffen. Und es werde den Staat auch nicht wahnsinnig viel Geld kosten, denn die heutige Situation sei anders als vor den Reformen, als es eine extrem hohe Arbeitslosigkeit gegeben habe.

"Da jetzt eine riesige Debatte zu führen, ist verfehlt", sagte Fratzscher.

Die Politik brauche stattdessen ein Konzept, wie man für mehr Menschen bessere Jobs schaffen könne. Er kritisierte: "Der Anteil der Schüler ohne Abschluss wächst, wir haben eine Million Langzeitarbeitslose, und vier Millionen Menschen liegen beim Verdienst nur auf Mindestlohnniveau oder knapp darüber."

Der beste Weg aus dieser Situation führe aber nicht über mehr oder weniger Regulierung, sondern vor allem über mehr Qualifizierung, betonte der DIW-Chef. Er beklagte, Deutschland habe eine ungewöhnlich niedrige soziale Mobilität.

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern gelinge hierzulande nur relativ wenigen Menschen aus bildungsfernen Bereichen ein sozialer Aufstieg. Fratzscher wandte sich zudem gegen Umverteilungsforderungen.

"Wir brauchen keine Steuererhöhungen - aber auch keine Steuersenkungen. Was wir brauchen, ist mehr Steuergerechtigkeit, also mehr Markt und mehr Wettbewerb."

Das Problem in Deutschland sei nicht, dass die oberen Zehntausend viel haben, sondern dass die unteren 40 Prozent sehr wenig haben.

"Für mich liegt das Problem der Ungleichheit in Deutschland vor allem in der Chancenungleichheit. Im Vordergrund sollte deshalb kein Verteilungskampf stehen, sondern die Förderung jedes Einzelnen, damit er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann."

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Richard David Precht 09.10.2016 | Geld regiert die Welt - Wer hat eigentlich die Macht? | Marcel Fratzscher
(Youtube-Video, Medienwächter, Standard-YouTube-Lizenz, 03.02.2017):

"Politik oder Wirtschaft: Wer hat eigentlich die Macht? Darüber spricht Richard David Precht mit Marcel Fratzscher, dem Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Die Anforderungen der Globalisierung und das Aufblühen des Neoliberalismus wirken wie die Vertreibung aus dem Paradies der sozialen Markwirtschaft.

Während die Wirtschaft sich in Stellung bringt, taumelt die Politik zwischen Anspruch und Wirklichkeit, so Richard David Precht.

Über Macht und Ohnmacht der Politik, über die Absurditäten einer heiß gelaufenen Finanzwelt, über Moral und Unmoral diskutiert er mit Prof. Marcel Fatzscher, dem Chef des "Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung“ (DIW), einem der renommiertesten und streitbarsten Ökonomen in der Bundesrepublik."



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