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Viel relevanter als die Frage der Ausfuhr von Kulturgütern aus Deutschland ist die der Einfuhr:
Beschluss des Kulturgutschutzgesetzes: Es trifft die Richtigen - das Geschäft mit Raubkunst, aktuell vor allem aus Ländern wie dem Irak, Ägypten oder Madagaskar, gedeiht besonders in Deutschland!

Datum: Donnerstag, der 23. Juni 2016 @ 17:46:08 Thema: Deutsche Politik News

Brigitte Werneburg zum Kulturgutschutzgesetz:

Berlin (ots) - Am Dienstag hat das Auktionshaus Sotheby's in London Max Beckmanns "Möwen im Sturm" (1942) und Ernst Ludwig Kirchners "Alpweg" (1921) aus der Kunstsammlung des Westdeutschen Rundfunks für rund 2 Millionen Euro verkauft.

Nach dem neuen Kulturgutschutzgesetz, das am gestrigen Donnerstag im Bundestag beschlossen wurde, hätte der geplante Verkauf der Bilder den Behörden gemeldet werden müssen. Schließlich liegt ihr Wert über 300.000 Euro und die Gemälde sind älter als 70 Jahre.​

Kritiker des Gesetzes halten das für ein Problem. Ihr Argument, dass der Transport der Bilder und ihr möglicher Verkauf ins Ausland, zu dem seit Neuestem auch die Länder der EU gehören, wohl untersagt worden wäre, ist aber falsch.

Über die gemeldeten Kunstwerke und ihre "identitätsstiftende" Bedeutung für die Kultur Deutschlands muss eine Expertenkommission befinden. Leider gibt es davon gleich 16 Sachverständigenausschüsse auf Länderebene. Das fördert Fehlentscheidungen und damit Klagen und Rechtsstreitigkeiten.​

Der Handel wird aber definitiv ein Problem mit dem Kulturgutschutzgesetz haben - und das ist gut so. Denn viel relevanter als die Frage der Ausfuhr von Kulturgütern aus Deutschland, ist die der Einfuhr und des Handels mit fremden Kulturgut in Deutschland.

Für diese Artefakte muss der Handel nun zukünftig Exportgenehmigungen vorlegen. Kunsthändler befürchten deswegen nun das Ende des Handels mit archäologischen Artefakten.​

Na und? Es gibt eben Geschäftsmodelle, die sich überlebt haben, mal trifft es die Kumpel im Bergbau, mal die Händler von Antiken.

Das Kulturgutschutzgesetz ist gerade hier überfällig. Denn das Geschäft mit Raubkunst, aktuell vor allem aus Ländern wie dem Irak, Ägypten oder Madagaskar, gedeiht besonders in Deutschland.

Andere Länder sind da schon weiter und haben solche Geschäfte schon seit Längerem sanktioniert.​

taz-Kommentar von Brigitte Werneburg zum Kulturgutschutzgesetz

(Weitere interessante Infos & News zum Thema Kultur gibt es auf http://www.kultur-news.net.)

Pressekontakt:

taz - die tageszeitung
taz Redaktion
Telefon: 030 259 02-255, -251, -250

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/42630/3361139, Autor siehe obiger Artikel.

Veröffentlicht / Zitiert von » PressePortal.de « auf / über http://www.deutsche-politik-news.de - aktuelle News, Infos, PresseMitteilungen & Artikel!



Brigitte Werneburg zum Kulturgutschutzgesetz:

Berlin (ots) - Am Dienstag hat das Auktionshaus Sotheby's in London Max Beckmanns "Möwen im Sturm" (1942) und Ernst Ludwig Kirchners "Alpweg" (1921) aus der Kunstsammlung des Westdeutschen Rundfunks für rund 2 Millionen Euro verkauft.

Nach dem neuen Kulturgutschutzgesetz, das am gestrigen Donnerstag im Bundestag beschlossen wurde, hätte der geplante Verkauf der Bilder den Behörden gemeldet werden müssen. Schließlich liegt ihr Wert über 300.000 Euro und die Gemälde sind älter als 70 Jahre.​

Kritiker des Gesetzes halten das für ein Problem. Ihr Argument, dass der Transport der Bilder und ihr möglicher Verkauf ins Ausland, zu dem seit Neuestem auch die Länder der EU gehören, wohl untersagt worden wäre, ist aber falsch.

Über die gemeldeten Kunstwerke und ihre "identitätsstiftende" Bedeutung für die Kultur Deutschlands muss eine Expertenkommission befinden. Leider gibt es davon gleich 16 Sachverständigenausschüsse auf Länderebene. Das fördert Fehlentscheidungen und damit Klagen und Rechtsstreitigkeiten.​

Der Handel wird aber definitiv ein Problem mit dem Kulturgutschutzgesetz haben - und das ist gut so. Denn viel relevanter als die Frage der Ausfuhr von Kulturgütern aus Deutschland, ist die der Einfuhr und des Handels mit fremden Kulturgut in Deutschland.

Für diese Artefakte muss der Handel nun zukünftig Exportgenehmigungen vorlegen. Kunsthändler befürchten deswegen nun das Ende des Handels mit archäologischen Artefakten.​

Na und? Es gibt eben Geschäftsmodelle, die sich überlebt haben, mal trifft es die Kumpel im Bergbau, mal die Händler von Antiken.

Das Kulturgutschutzgesetz ist gerade hier überfällig. Denn das Geschäft mit Raubkunst, aktuell vor allem aus Ländern wie dem Irak, Ägypten oder Madagaskar, gedeiht besonders in Deutschland.

Andere Länder sind da schon weiter und haben solche Geschäfte schon seit Längerem sanktioniert.​

taz-Kommentar von Brigitte Werneburg zum Kulturgutschutzgesetz

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Telefon: 030 259 02-255, -251, -250

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