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Nahost-Konflikt: Das Treffen zwischen US-Außenminister John Kerry und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wirkt fast schon surreal!

Datum: Freitag, der 23. Oktober 2015 @ 15:07:12 Thema: Deutsche Politik News

Hans-Ulrich Brandt zum Nahost-Konflikt:

Bremen (ots) - Mitten hinein in die Welle der Gewalt in Nahost wirkt das Treffen zwischen US-Außenminister John Kerry und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Berlin fast schon surreal.

Was gibt es zu reden, wenn zwischen Israel und den Palästinensern doch nur die Sprache der Gewalt vorherrscht?

Worüber kann verhandelt werden, wenn Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erst vor vier Wochen das 1993 vereinbarte Osloer Nahost-Friedensabkommen aufgekündigt hat?

Lassen sich in diesem eskalierenden Konflikt überhaupt Zeichen der Hoffnung finden?

Die aktuelle Lage bietet dafür keinen Anlass: Auf Raketenangriffe aus dem Gazastreifen reagiert Tel Aviv mit Aktionen der Luftwaffe.

Der Tempelberg in Jerusalem ist zum zentralen Schauplatz dieser unlösbar scheinenden Tragödie geworden.

Schon rufen israelische Zeitungen eine neue Intifada aus, die dritte.

Die Gesellschaft in Israel ist tief zertritten - wie reagieren auf die neue Gewalt?

Nur mit noch härterem militärischen Durchgreifen, wie es Netanjahu derzeit tut? Viele Menschen haben da Zweifel.

Und unter den Palästinensern ist das Vertrauen in die Regierung Abbas inzwischen ebenfalls gesunken.

Die Hoffnung auf einen eigenen Staat, sie schwindet immer mehr.

Wenn nun dennoch der erfahrene US-Außenminister Kerry von "vorsichtigem Optimismus" spricht, dann kann man das als politischen Zweckoptimismus kleinreden.

Man kann es aber auch vor dem Hintergrund, dass es immer nur unermüdliche Verhandlungen waren, die in der Vergangenheit scheinbar unlösbare Konflikte geschlichtet haben, als ersten kleinen diplomatischen Erfolg werten.

Man denke zum Beispiel an die unendliche Geschichte des Iran-Atomabkommens.

So bleibt nach dem Berliner Treffen also immerhin festzuhalten: Sie reden wieder - und sie wollen das auch weiter tun.

Die Ankündigung, dass schon am heutigen Freitag das Nahost-Quartett, bestehend aus den USA, Russland, Europäischer Union und Vereinten Nationen, in Wien zusammenkommt, unterstreicht eine Ernsthaftigkeit, die viel zu lange gefehlt hat bei der schwierigen Suche nach einer Lösung dieses schrecklichen Konflikts.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/30479/3154825, Autor siehe obiger Artikel.

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Bremen (ots) - Mitten hinein in die Welle der Gewalt in Nahost wirkt das Treffen zwischen US-Außenminister John Kerry und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Berlin fast schon surreal.

Was gibt es zu reden, wenn zwischen Israel und den Palästinensern doch nur die Sprache der Gewalt vorherrscht?

Worüber kann verhandelt werden, wenn Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erst vor vier Wochen das 1993 vereinbarte Osloer Nahost-Friedensabkommen aufgekündigt hat?

Lassen sich in diesem eskalierenden Konflikt überhaupt Zeichen der Hoffnung finden?

Die aktuelle Lage bietet dafür keinen Anlass: Auf Raketenangriffe aus dem Gazastreifen reagiert Tel Aviv mit Aktionen der Luftwaffe.

Der Tempelberg in Jerusalem ist zum zentralen Schauplatz dieser unlösbar scheinenden Tragödie geworden.

Schon rufen israelische Zeitungen eine neue Intifada aus, die dritte.

Die Gesellschaft in Israel ist tief zertritten - wie reagieren auf die neue Gewalt?

Nur mit noch härterem militärischen Durchgreifen, wie es Netanjahu derzeit tut? Viele Menschen haben da Zweifel.

Und unter den Palästinensern ist das Vertrauen in die Regierung Abbas inzwischen ebenfalls gesunken.

Die Hoffnung auf einen eigenen Staat, sie schwindet immer mehr.

Wenn nun dennoch der erfahrene US-Außenminister Kerry von "vorsichtigem Optimismus" spricht, dann kann man das als politischen Zweckoptimismus kleinreden.

Man kann es aber auch vor dem Hintergrund, dass es immer nur unermüdliche Verhandlungen waren, die in der Vergangenheit scheinbar unlösbare Konflikte geschlichtet haben, als ersten kleinen diplomatischen Erfolg werten.

Man denke zum Beispiel an die unendliche Geschichte des Iran-Atomabkommens.

So bleibt nach dem Berliner Treffen also immerhin festzuhalten: Sie reden wieder - und sie wollen das auch weiter tun.

Die Ankündigung, dass schon am heutigen Freitag das Nahost-Quartett, bestehend aus den USA, Russland, Europäischer Union und Vereinten Nationen, in Wien zusammenkommt, unterstreicht eine Ernsthaftigkeit, die viel zu lange gefehlt hat bei der schwierigen Suche nach einer Lösung dieses schrecklichen Konflikts.

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