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Badische Neueste Nachrichten: Drahtseilakt!

Datum: Samstag, der 17. November 2012 @ 14:25:02 Thema: Deutsche Politik Infos

Karlsruhe (ots) - Bei ihrem Besuch in Moskau hat Angela Merkel den richtigen Ton gefunden.

Sie hat offene Kritik geübt an der Menschenrechtslage und der zunehmenden Einschränkung der bürgerlichen Freiheit in Russland.

Die Kanzlerin hat es aber auch mit diplomatischem Gespür verstanden, die russische Seite nicht in den Schmollwinkel zu treiben.

Das war ein schwieriger Drahtseilakt. Das harte Urteil gegen die jungen Musikerinnen von "Pussy Riot", die Serie repressiver Gesetze gegen die Bürgerbewegung - Merkel sprach die Konfliktthemen an, die das Verhältnis in den vergangenen Monaten belastet hatten.

Das war aus zwei Gründen wichtig. Zum einen hätte ein Schweigen zu den Vorgängen in Russland den Ausverkauf der eigenen Werte bedeutet. Wer glaubwürdig für Freiheit, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit eintritt, kann nicht die "Modernisierungspartnerschaft" mit einem zunehmend autoritären System bejubeln.

Zum anderen ist die Kritik aus Deutschland auch ein wichtiges Signal an die russische Opposition: Ihr seid nicht allein.

Wladimir Putin dagegen hat bei diesem Treffen ein Eigentor geschossen. Egal ob Irrtum oder Absicht: Dass er ein Mitglied der Punkband "Pussy Riot" fälschlicherweise des Antisemitismus beschuldigt, zeigt seine verdrehte Sicht auf die Andersdenkenden im eigenen Land.

Denn die Aktion der Künstlergruppe Wojna war gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gerichtet. Es ist ein weiterer Lapsus bei Putins öffentlichen Auftritten und wird seinem Image schaden.

Noch etwas hat Merkels Besuch gezeigt: Kritik an Putin bedeutet keine Gefahr für das deutsch-russische Verhältnis. Man muss sich einfach nur trauen.

Bis zum Schluss blieb die Atmosphäre zwischen Merkel und Putin freundschaftlich. Denn Russland und Deutschland brauchen einander. Und das weiß auch Wladimir Putin genau.

Pressekontakt:

Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/104277/2365414/badische_neueste_nachrichten/mail


Karlsruhe (ots) - Bei ihrem Besuch in Moskau hat Angela Merkel den richtigen Ton gefunden.

Sie hat offene Kritik geübt an der Menschenrechtslage und der zunehmenden Einschränkung der bürgerlichen Freiheit in Russland.

Die Kanzlerin hat es aber auch mit diplomatischem Gespür verstanden, die russische Seite nicht in den Schmollwinkel zu treiben.

Das war ein schwieriger Drahtseilakt. Das harte Urteil gegen die jungen Musikerinnen von "Pussy Riot", die Serie repressiver Gesetze gegen die Bürgerbewegung - Merkel sprach die Konfliktthemen an, die das Verhältnis in den vergangenen Monaten belastet hatten.

Das war aus zwei Gründen wichtig. Zum einen hätte ein Schweigen zu den Vorgängen in Russland den Ausverkauf der eigenen Werte bedeutet. Wer glaubwürdig für Freiheit, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit eintritt, kann nicht die "Modernisierungspartnerschaft" mit einem zunehmend autoritären System bejubeln.

Zum anderen ist die Kritik aus Deutschland auch ein wichtiges Signal an die russische Opposition: Ihr seid nicht allein.

Wladimir Putin dagegen hat bei diesem Treffen ein Eigentor geschossen. Egal ob Irrtum oder Absicht: Dass er ein Mitglied der Punkband "Pussy Riot" fälschlicherweise des Antisemitismus beschuldigt, zeigt seine verdrehte Sicht auf die Andersdenkenden im eigenen Land.

Denn die Aktion der Künstlergruppe Wojna war gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gerichtet. Es ist ein weiterer Lapsus bei Putins öffentlichen Auftritten und wird seinem Image schaden.

Noch etwas hat Merkels Besuch gezeigt: Kritik an Putin bedeutet keine Gefahr für das deutsch-russische Verhältnis. Man muss sich einfach nur trauen.

Bis zum Schluss blieb die Atmosphäre zwischen Merkel und Putin freundschaftlich. Denn Russland und Deutschland brauchen einander. Und das weiß auch Wladimir Putin genau.

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