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Westfalen-Blatt: Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU): 'Die neue Raab-Talkshow bei Pro 7 ist absoluter Unfug'!

Datum: Freitag, der 09. November 2012 @ 12:52:01 Thema: Deutsche Politik Infos

Bielefeld (ots) - Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat das Konzept der neuen Talkshow mit Stefan Raab scharf kritisiert und als Unfug bezeichnet. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt (Freitags-Ausgabe).

In der neuen Sendung, die Pro 7 am Sonntag um 22.45 Uhr zum ersten Mal ausstrahlt, können Politiker 100 000 Euro für überzeugende Argumente kassieren.

Eine Kampfansage an die ARD, die bislang das Polittalk-Monopol besaß und für die sonntags eine Stunde früher Günther Jauch auf Sendung geht, schreibt die Zeitung.

In »Absolute Mehrheit - Meinung muss sich wieder lohnen« debattieren Berufspolitiker, Prominente und nicht prominente Menschen mit dem Ziel, die absolute Mehrheit der Zuschauer hinter sich zu versammeln. Wer das schafft, kassiert 100 000 Euro.

In der ersten Sendung soll es um die Themen Steuergerechtigkeit, Energiewende und Soziale Netzwerke gehen.

Lammert lehnt das Konzept der Talkshow Geld für Argumente ab. »Das ist absoluter Unfug. Wer Geld für Meinungen aussetzt, bestellt Meinungen für Geld«, sagte Lammert dem Westfalen-Blatt.

Eine andere Auffassung vertritt der Medienwissenschaftler Bernd Gäbler, schreibt das Westfalen-Blatt. Er ist der Meinung, Raab eine Chance zu geben und wünscht sich zudem, dass der ARD eine Konkurrenz erwächst.

»Raab ist das, was die ARD nicht ist: innovativ«, sagte der frühere Leiter des Grimme-Instituts und Dozent für Journalistik an der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld dem Westfalen-Blatt.

Wenn es Raab schaffe, die Themen aufzugreifen, die junge Leute interessierten, könne er sein Publikum in die Talkshow mitnehmen: »In der ARD guckt keiner die Talkshows, der unter 60 ist.«

Bei möglichen Themen denkt Gäbler zum Beispiel an Facebook und die Datensicherheit, an Tierschutz, Völkerverständigung, die Occupy-Bewegung oder Dritte Welt.

Den Vorwurf des ARD-Chefredakteurs Thomas Baumann, wonach Raab aus ernster Politik Show mache, hält der Experte für einen »Witz«, berichtet das Westfalen-Blatt. Das Fernsehen sei schon immer ein Unterhaltungsmedium gewesen und werde es bleiben.

Auch der Talk in der ARD sei eine Show-Veranstaltung, betonte Gäbler und erinnerte daran, dass bei Günther Jauch jüngst Jörg Kachelmann und seine Frau saßen, weil sie gerade ein Buch über den Vergewaltigungsprozess und die Folgen geschrieben hatten.

Von den ARD-Moderatoren werde sich Raab auch durch seine »erfrischende antiautoritäre Art« unterscheiden, meint Gäbler. Im vergangenen Jahr hatte Gäbler bereits in der Studie ». . und unseren täglichen Talk gib uns heute!« dem Dauergeplapper im Ersten den Spiegel vorgehalten.

Jauch, Plasberg oder Will deckten nicht wirklich das ab, was die Menschen im Land bewege. Die Talkshows seien »eher ein Sehschlitz mit eingeschränktem Blickfeld, durch den auf die Gesellschaft geschaut wird«, stellte Gäbler fest.

Statt neue Themen aufzuspüren, werde nur bereits Eingetretenes behandelt und bekannte Argumente prallten aufeinander. Immer wieder gehe es um Zweiklassenmedizin, Altersarmut, Hartz IV oder Pflegenotstand. Gäbler: "Die Zeit für Neues und Neue ist reif".

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/66306/2359793/westfalen_blatt/mail


Bielefeld (ots) - Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat das Konzept der neuen Talkshow mit Stefan Raab scharf kritisiert und als Unfug bezeichnet. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt (Freitags-Ausgabe).

In der neuen Sendung, die Pro 7 am Sonntag um 22.45 Uhr zum ersten Mal ausstrahlt, können Politiker 100 000 Euro für überzeugende Argumente kassieren.

Eine Kampfansage an die ARD, die bislang das Polittalk-Monopol besaß und für die sonntags eine Stunde früher Günther Jauch auf Sendung geht, schreibt die Zeitung.

In »Absolute Mehrheit - Meinung muss sich wieder lohnen« debattieren Berufspolitiker, Prominente und nicht prominente Menschen mit dem Ziel, die absolute Mehrheit der Zuschauer hinter sich zu versammeln. Wer das schafft, kassiert 100 000 Euro.

In der ersten Sendung soll es um die Themen Steuergerechtigkeit, Energiewende und Soziale Netzwerke gehen.

Lammert lehnt das Konzept der Talkshow Geld für Argumente ab. »Das ist absoluter Unfug. Wer Geld für Meinungen aussetzt, bestellt Meinungen für Geld«, sagte Lammert dem Westfalen-Blatt.

Eine andere Auffassung vertritt der Medienwissenschaftler Bernd Gäbler, schreibt das Westfalen-Blatt. Er ist der Meinung, Raab eine Chance zu geben und wünscht sich zudem, dass der ARD eine Konkurrenz erwächst.

»Raab ist das, was die ARD nicht ist: innovativ«, sagte der frühere Leiter des Grimme-Instituts und Dozent für Journalistik an der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld dem Westfalen-Blatt.

Wenn es Raab schaffe, die Themen aufzugreifen, die junge Leute interessierten, könne er sein Publikum in die Talkshow mitnehmen: »In der ARD guckt keiner die Talkshows, der unter 60 ist.«

Bei möglichen Themen denkt Gäbler zum Beispiel an Facebook und die Datensicherheit, an Tierschutz, Völkerverständigung, die Occupy-Bewegung oder Dritte Welt.

Den Vorwurf des ARD-Chefredakteurs Thomas Baumann, wonach Raab aus ernster Politik Show mache, hält der Experte für einen »Witz«, berichtet das Westfalen-Blatt. Das Fernsehen sei schon immer ein Unterhaltungsmedium gewesen und werde es bleiben.

Auch der Talk in der ARD sei eine Show-Veranstaltung, betonte Gäbler und erinnerte daran, dass bei Günther Jauch jüngst Jörg Kachelmann und seine Frau saßen, weil sie gerade ein Buch über den Vergewaltigungsprozess und die Folgen geschrieben hatten.

Von den ARD-Moderatoren werde sich Raab auch durch seine »erfrischende antiautoritäre Art« unterscheiden, meint Gäbler. Im vergangenen Jahr hatte Gäbler bereits in der Studie ». . und unseren täglichen Talk gib uns heute!« dem Dauergeplapper im Ersten den Spiegel vorgehalten.

Jauch, Plasberg oder Will deckten nicht wirklich das ab, was die Menschen im Land bewege. Die Talkshows seien »eher ein Sehschlitz mit eingeschränktem Blickfeld, durch den auf die Gesellschaft geschaut wird«, stellte Gäbler fest.

Statt neue Themen aufzuspüren, werde nur bereits Eingetretenes behandelt und bekannte Argumente prallten aufeinander. Immer wieder gehe es um Zweiklassenmedizin, Altersarmut, Hartz IV oder Pflegenotstand. Gäbler: "Die Zeit für Neues und Neue ist reif".

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Andreas Kolesch
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