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Mindener Tageblatt: Kommentar zum Energiegipfel im Kanzleramt / Ein Jahrhundert-Projekt!

Datum: Samstag, der 03. November 2012 @ 15:46:45 Thema: Deutsche Politik Infos

Minden (ots) - Man kann sehr schön vor Ort beobachten, welche Folgen die von den Bürgern durchaus gewollte Energiewende eben auch zeitigt - und nicht nur an der wegen der Öko-Subventionen ständig steigenden Stromrechnung.

Mais-Monokulturen, großflächige Scheunendach- und Ackerboden-Solarfarmen, Biogasanlagen, allerorten aus dem Boden sprießende Windkraftanlagen und anderes mehr machen sehr anschaulich, was dezentral produzierte alternative Energien für Landschaftsbilder bedeuten, die bisher höchstens von dem einen oder anderen Groß- oder Atomkraftwerk verschandelt wurden.

Und sie sorgen für Unmut in der Nachbarschaft. Klar möchte jeder gern grünen Strom, aber bitte nach Möglichkeit nicht vor der Haustür produziert oder durchgeleitet.

Da geht es den erneuerbaren Energien wie jeder anderen Infrastrukturmaßnahme. Gleichzeitig drohen sie zurzeit an ihrem von der recht planlosen Subventionierei ausgelösten Erfolg geradezu zu ersticken: Längst wird in Spitzenzeiten mehr Ökostrom produziert, als die vorhandenen Netze überhaupt vertragen können.

Was gleich zu mehreren absurden Situationen führt, unter anderem aber der doch recht bedrohlichen, dass tatsächlich die Versorgungssicherheit in Gefahr zu geraten droht. Bislang war das Wort "Blackout" hierzulande jedenfalls unbekannt.

Getoppt wird das ganze vom deutschen Föderalismus, der selbstverständlich nicht vor der Energiewende haltmacht. Weswegen wir gleich 17 davon - im Bund und in jedem einzelnen Bundesland mit ihren doch teils sehr unterschiedlichen Interessen - planen und realisieren.

Der gestrige Energiegipfel im Kanzleramt brachte da nicht mehr als den vermutlich recht frommen Wunsch, dass man das Thema doch nicht kontrovers, sondern kooperativ bewältigen wolle.

In der Tat: Ohne Kompromisse hier und Abstriche dort wird es nicht gehen, auch so bleiben die Ziele ehrgeizig genug. Noch ist nicht abzusehen, wie ein Zusammenraufen aussehen könnte. Teuer wird es so oder so, Streit bis auf kommunale Ebene und unter Nachbarn wird unvermeidbar bleiben.

Die Energiewende ist ein Jahrhundertprojekt - erst jetzt merken die meisten Beteiligten langsam, worauf man sich da eingelassen hat. Auch die Bürger.

Pressekontakt:

Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/71694/2356083/mindener_tageblatt/mail


Minden (ots) - Man kann sehr schön vor Ort beobachten, welche Folgen die von den Bürgern durchaus gewollte Energiewende eben auch zeitigt - und nicht nur an der wegen der Öko-Subventionen ständig steigenden Stromrechnung.

Mais-Monokulturen, großflächige Scheunendach- und Ackerboden-Solarfarmen, Biogasanlagen, allerorten aus dem Boden sprießende Windkraftanlagen und anderes mehr machen sehr anschaulich, was dezentral produzierte alternative Energien für Landschaftsbilder bedeuten, die bisher höchstens von dem einen oder anderen Groß- oder Atomkraftwerk verschandelt wurden.

Und sie sorgen für Unmut in der Nachbarschaft. Klar möchte jeder gern grünen Strom, aber bitte nach Möglichkeit nicht vor der Haustür produziert oder durchgeleitet.

Da geht es den erneuerbaren Energien wie jeder anderen Infrastrukturmaßnahme. Gleichzeitig drohen sie zurzeit an ihrem von der recht planlosen Subventionierei ausgelösten Erfolg geradezu zu ersticken: Längst wird in Spitzenzeiten mehr Ökostrom produziert, als die vorhandenen Netze überhaupt vertragen können.

Was gleich zu mehreren absurden Situationen führt, unter anderem aber der doch recht bedrohlichen, dass tatsächlich die Versorgungssicherheit in Gefahr zu geraten droht. Bislang war das Wort "Blackout" hierzulande jedenfalls unbekannt.

Getoppt wird das ganze vom deutschen Föderalismus, der selbstverständlich nicht vor der Energiewende haltmacht. Weswegen wir gleich 17 davon - im Bund und in jedem einzelnen Bundesland mit ihren doch teils sehr unterschiedlichen Interessen - planen und realisieren.

Der gestrige Energiegipfel im Kanzleramt brachte da nicht mehr als den vermutlich recht frommen Wunsch, dass man das Thema doch nicht kontrovers, sondern kooperativ bewältigen wolle.

In der Tat: Ohne Kompromisse hier und Abstriche dort wird es nicht gehen, auch so bleiben die Ziele ehrgeizig genug. Noch ist nicht abzusehen, wie ein Zusammenraufen aussehen könnte. Teuer wird es so oder so, Streit bis auf kommunale Ebene und unter Nachbarn wird unvermeidbar bleiben.

Die Energiewende ist ein Jahrhundertprojekt - erst jetzt merken die meisten Beteiligten langsam, worauf man sich da eingelassen hat. Auch die Bürger.

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Telefon: (0571) 882-/-248
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