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Gedanken zum Thema INDOKTRINATION

Datum: Montag, der 02. Dezember 2013 @ 12:07:08 Thema: Deutsche Politik Infos

Karl Marx gab der Notwendigkeit, ständigen gemeinsamen Suchens nach Wegen in eine niemals konfliktfreie aber dennoch im friedlichen Miteinander gestaltbare Zukunft der Menschheit in seiner „Kritik der Religion“ Ausdruck. Für mich ist dies aber keine Kritik an der Religion an sich wie diese für Millionen von Menschen die Grundlage für Vorstellungen vom Welt-Ganzen und für moralische Orientierungen zur Lebensgestaltung bietet. Marx kritisiert hier vor allem die ideologische Indoktrination, der wir heute lebenden Menschen weitaus intensiver und umfassender ausgesetzt sind, durch Massenmedien Werbung virtuelle Informationsträger und vielem mehr.
Ersetzt man im folgenden Zitat den Begriff Religion durch Indoktrination, so hätte uns Marx folgendes zu sagen: „Der Mensch, der in der phantastischen Wirklichkeit des Himmels, wo er einen Übermenschen suchte, nur den Widerschein seiner selbst gefunden hat, wird nicht mehr geneigt sein, nur den Schein seiner selbst, nur den Unmenschen zu finden, wo er seine wahre Wirklichkeit sucht und suchen muss.“ Das Fundament der irreligiösen Kritik sei: „Der Mensch macht die Indoktrination, die Indoktrination macht nicht den Menschen.“ Und zwar sei die Indoktrination das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, „der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren“ habe. Aber der Mensch, sei „kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen“. Der Mensch, das sei die Welt des Menschen, Staat, Sozietät, Lebensraum. „Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Indoktrination, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Indoktrination ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d’honneur, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund.“ Sie sei die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitze. Der Kampf gegen die Indoktrination „ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Indoktrination ist. Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elends und in einem die Protestation gegen dieses Elend.“ Die Indoktrination sei „der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer wertlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände“ sei. Sie sei das Opium des Volkes. Die Aufhebung der Indoktrination als des illosorischen Glückes des Volkes sei die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, sei die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusion bedarf. Die Kritik der Indoktrination sei also „im Keim die Kritik des Jammertals dessen Heiligenschein die Indoktrination ist“. Die Kritik habe „die imaginären Blumen an der Kette zerpflückt, nicht damit der Mensch die phantasielose, trostlose Kette trage, sondern damit er die Kette abwerfe und die lebendige Blume breche“. Die Kritik der Indoktrination enttäusche den Menschen, damit er denke, handle, seine Wirklichkeit gestalte wie ein enttäuschter, zu Verstand gekommener Mensch, damit er sich um sich selbst und damit um seine wirkliche Sonne bewege. „Die Indoktrination ist nur die illusorische Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich selbst bewegt.“ Es sei also die Aufgabe der Geschichte, nachdem das Jenseits der Wahrheit verschwunden sei, die Wahrheit des Diesseits zu etablieren. Es sei zunächst die Aufgabe der Philosophie, die im Dienste der Geschichte stehe „nachdem die Heiligengestalt der menschlichen Selbstentfremdung entlarvt ist, die Selbstentfremdung in ihren unheiligen Gestalten zu entlarven. Die Kritik des Himmels wandelt sich damit in die Kritik der Erde, die Kritik der Indoktrination in die Kritik des Rechts, die Kritik der Ideologien in die Kritik der Politik.“

Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com


Karl Marx gab der Notwendigkeit, ständigen gemeinsamen Suchens nach Wegen in eine niemals konfliktfreie aber dennoch im friedlichen Miteinander gestaltbare Zukunft der Menschheit in seiner „Kritik der Religion“ Ausdruck. Für mich ist dies aber keine Kritik an der Religion an sich wie diese für Millionen von Menschen die Grundlage für Vorstellungen vom Welt-Ganzen und für moralische Orientierungen zur Lebensgestaltung bietet. Marx kritisiert hier vor allem die ideologische Indoktrination, der wir heute lebenden Menschen weitaus intensiver und umfassender ausgesetzt sind, durch Massenmedien Werbung virtuelle Informationsträger und vielem mehr.
Ersetzt man im folgenden Zitat den Begriff Religion durch Indoktrination, so hätte uns Marx folgendes zu sagen: „Der Mensch, der in der phantastischen Wirklichkeit des Himmels, wo er einen Übermenschen suchte, nur den Widerschein seiner selbst gefunden hat, wird nicht mehr geneigt sein, nur den Schein seiner selbst, nur den Unmenschen zu finden, wo er seine wahre Wirklichkeit sucht und suchen muss.“ Das Fundament der irreligiösen Kritik sei: „Der Mensch macht die Indoktrination, die Indoktrination macht nicht den Menschen.“ Und zwar sei die Indoktrination das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, „der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren“ habe. Aber der Mensch, sei „kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen“. Der Mensch, das sei die Welt des Menschen, Staat, Sozietät, Lebensraum. „Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Indoktrination, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Indoktrination ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d’honneur, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund.“ Sie sei die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitze. Der Kampf gegen die Indoktrination „ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Indoktrination ist. Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elends und in einem die Protestation gegen dieses Elend.“ Die Indoktrination sei „der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer wertlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände“ sei. Sie sei das Opium des Volkes. Die Aufhebung der Indoktrination als des illosorischen Glückes des Volkes sei die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, sei die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusion bedarf. Die Kritik der Indoktrination sei also „im Keim die Kritik des Jammertals dessen Heiligenschein die Indoktrination ist“. Die Kritik habe „die imaginären Blumen an der Kette zerpflückt, nicht damit der Mensch die phantasielose, trostlose Kette trage, sondern damit er die Kette abwerfe und die lebendige Blume breche“. Die Kritik der Indoktrination enttäusche den Menschen, damit er denke, handle, seine Wirklichkeit gestalte wie ein enttäuschter, zu Verstand gekommener Mensch, damit er sich um sich selbst und damit um seine wirkliche Sonne bewege. „Die Indoktrination ist nur die illusorische Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich selbst bewegt.“ Es sei also die Aufgabe der Geschichte, nachdem das Jenseits der Wahrheit verschwunden sei, die Wahrheit des Diesseits zu etablieren. Es sei zunächst die Aufgabe der Philosophie, die im Dienste der Geschichte stehe „nachdem die Heiligengestalt der menschlichen Selbstentfremdung entlarvt ist, die Selbstentfremdung in ihren unheiligen Gestalten zu entlarven. Die Kritik des Himmels wandelt sich damit in die Kritik der Erde, die Kritik der Indoktrination in die Kritik des Rechts, die Kritik der Ideologien in die Kritik der Politik.“

Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com






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