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Die Vorgänger von

Datum: Freitag, der 05. April 2013 @ 18:47:43 Thema: Deutsche Politik Infos

Fernsehsendungen über deutsche Auswanderer, wie z.B. das VOX-Format „Goodbye Deutschland“, erfreuen sich beim heimischen TV-Publikum großer Beliebtheit. Oft macht sich eine gewisse Schadenfreude breit, wenn es bei den Auswanderern nicht so läuft wie erwartet und sich die Zurückgeblieben erleichtert im Fernsehsessel am Scheitern der Wagemutigen bzw. „Bekloppten“ ergötzen können.

Allerdings ist das Thema Auswanderung kein neues Phänomen. Schon zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise und während der Nazi-Zeit verließen Zehntausende Deutsche ihre Heimat und versuchten ihr Glück in der Fremde zu finden. Genau wie heute, klappte das auch schon damals sehr oft nicht. Die Vorgänger der „Goodbye-Deutschland“-Generation hießen Dr. Friedrich Ritter, Margret Wittmer und Baronin Eloise von Wagner. Zahlreiche Zeitungsberichte erschienen in den 1930er Jahren über den zahnlosen Zahnarzt Dr. Ritter, der sich aus Angst vor einer tödlichen Zahnentzündung alle Zähne hatte ziehen lassen, seine Frau einem anderen Mann andrehte, dann in den Pazifik auswanderte und sich dort mit anderen Personen ein Gebiss teilte. Auch die Hausfrau Margret Wittmer erlangte Berühmtheit, als sie hochschwanger in der Südsee aufkreuzte, ihr Kind in einer Höhle auf einer verlassenen Insel gebar und ein Hotel eröffnete. Den Vogel aller Auswanderer aber schoss die sexsüchtige Baronin von Wagner ab, die sich - von ihrer Gier nach Männern angetrieben - selbst Briefe nach Panama zusandte (wo sie niemals lebte), um die Überbringer dieser unzustellbaren Retouren reihenweise zu vernaschen. Überdies hielt sich die Adlige einen Harem junger Männer und rief sich größenwahnsinnig zur „Kaiserin von Galapagos“ aus. Würde es damals schon das Privatfernsehen gegeben haben, hätten Daniela Katzenberger oder die Geissens gegen diese Freaks ausgesehen wie langweilige Klosterschüler. So ist es gekommen, dass die genannten Vorgänger der Trash-Promis bei Intellektuellen und Gebildeten, die zur Abwechslung auch mal ein Buch zur Hand nehmen, statt sich auf die “Glotze“ zu verlassen, mittlerweile einen Kultstatus erreicht haben, der Katzenberger & Co. Weit hinter sich lässt. Im Buch „Drama auf Floreana“ (ISBN 9783848250653) hat der Autor Nicolas Montemolinos das Leben der teutonischen „Ur-Auswanderer“ neu recherchiert und dabei alle Eskapaden der nimmersatten Baronin, des kauzigen Dr. Ritter sowie der unerschrockenen Hausfrau Wittmer literarisch verarbeitet. Wer sich für diese außergewöhnlichen Schicksale deutscher Mitbürger in der Südsee interessiert, für den ist dies die geeignete Lektüre, zumal es im Unterschied zum Kitsch-Roman hier auch kein richtiges Happy-End gibt, denn es handelt sich ja um Geschichten aus dem richtigen Leben. Der Doktor, ein fanatischer Vegetarier, stirbt an einer Fleischvergiftung, die Baronin wird zerstückelt bzw. zerhackt und Margret Wittmer langweilt sich den Rest ihres fast 100jährigen Lebens ohne TV und Internet in ihrem Hotel am Strand langsam aber sicher zu Tode. Schön, dass es die meisten von uns richtig machen und Deutschland nicht den Rücken kehren!

Fernsehsendungen über deutsche Auswanderer, wie z.B. das VOX-Format „Goodbye Deutschland“, erfreuen sich beim heimischen TV-Publikum großer Beliebtheit. Oft macht sich eine gewisse Schadenfreude breit, wenn es bei den Auswanderern nicht so läuft wie erwartet und sich die Zurückgeblieben erleichtert im Fernsehsessel am Scheitern der Wagemutigen bzw. „Bekloppten“ ergötzen können.

Allerdings ist das Thema Auswanderung kein neues Phänomen. Schon zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise und während der Nazi-Zeit verließen Zehntausende Deutsche ihre Heimat und versuchten ihr Glück in der Fremde zu finden. Genau wie heute, klappte das auch schon damals sehr oft nicht. Die Vorgänger der „Goodbye-Deutschland“-Generation hießen Dr. Friedrich Ritter, Margret Wittmer und Baronin Eloise von Wagner. Zahlreiche Zeitungsberichte erschienen in den 1930er Jahren über den zahnlosen Zahnarzt Dr. Ritter, der sich aus Angst vor einer tödlichen Zahnentzündung alle Zähne hatte ziehen lassen, seine Frau einem anderen Mann andrehte, dann in den Pazifik auswanderte und sich dort mit anderen Personen ein Gebiss teilte. Auch die Hausfrau Margret Wittmer erlangte Berühmtheit, als sie hochschwanger in der Südsee aufkreuzte, ihr Kind in einer Höhle auf einer verlassenen Insel gebar und ein Hotel eröffnete. Den Vogel aller Auswanderer aber schoss die sexsüchtige Baronin von Wagner ab, die sich - von ihrer Gier nach Männern angetrieben - selbst Briefe nach Panama zusandte (wo sie niemals lebte), um die Überbringer dieser unzustellbaren Retouren reihenweise zu vernaschen. Überdies hielt sich die Adlige einen Harem junger Männer und rief sich größenwahnsinnig zur „Kaiserin von Galapagos“ aus. Würde es damals schon das Privatfernsehen gegeben haben, hätten Daniela Katzenberger oder die Geissens gegen diese Freaks ausgesehen wie langweilige Klosterschüler. So ist es gekommen, dass die genannten Vorgänger der Trash-Promis bei Intellektuellen und Gebildeten, die zur Abwechslung auch mal ein Buch zur Hand nehmen, statt sich auf die “Glotze“ zu verlassen, mittlerweile einen Kultstatus erreicht haben, der Katzenberger & Co. Weit hinter sich lässt. Im Buch „Drama auf Floreana“ (ISBN 9783848250653) hat der Autor Nicolas Montemolinos das Leben der teutonischen „Ur-Auswanderer“ neu recherchiert und dabei alle Eskapaden der nimmersatten Baronin, des kauzigen Dr. Ritter sowie der unerschrockenen Hausfrau Wittmer literarisch verarbeitet. Wer sich für diese außergewöhnlichen Schicksale deutscher Mitbürger in der Südsee interessiert, für den ist dies die geeignete Lektüre, zumal es im Unterschied zum Kitsch-Roman hier auch kein richtiges Happy-End gibt, denn es handelt sich ja um Geschichten aus dem richtigen Leben. Der Doktor, ein fanatischer Vegetarier, stirbt an einer Fleischvergiftung, die Baronin wird zerstückelt bzw. zerhackt und Margret Wittmer langweilt sich den Rest ihres fast 100jährigen Lebens ohne TV und Internet in ihrem Hotel am Strand langsam aber sicher zu Tode. Schön, dass es die meisten von uns richtig machen und Deutschland nicht den Rücken kehren!





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