Das hässliche Entlein

Der Titel des Märchens „Das hässliche Entlein“ nach Hans Christian Andersen wurde zur geflügelten Metapher für einen von seiner Umgebung unterschätzten Menschen, dessen Vorzüge lange verkannt werden, bis sie sich völlig unerwartet in vollem Glanze enthüllen.
Wir Menschen sind Lebewesen mit biotischen, psychischen und sozialen Kennzeichen. Als biotische Wesen sind wir an materielle Strukturen, unsere Anatomie, und deren Funktionieren, den physiologischen Vorgängen in unseren Körpern, gebunden. Als soziale Wesen brauchen wir sowohl wohlwollendes Miteinander und zufriedenstellendes Füreinander als auch erträgliches Gegeneinander eines jeden Einzelnen mit allen Anderen der Gemeinschaft. Unsere psychischen Fähigkeiten, wie denkend Probleme lösen, sprechend Informationen austauschen und arbeitend das uns Wichtige vervollkommnen zu können, werden durch unsere biotischen und sozialen Wesensmerkmale ermöglicht. Doch wir Menschen sind einerseits durch die uns bedingende Wirklichkeit und die uns gegebenen Wesensmerkmale zu bewusstem Wirken befähigt, werden aber andererseits auf Grund dieses Eingebunden-seins in das Weltganze und der uns darum nur begrenzt zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unseres Wirkens auch beschränkt.
Will uns das von Andersen so schön erzählte Volksmärchen vom hässlichen Entlein sagen, dass der Mensch zwar als ein unvollkommen ausgestatteter, hässlicher Dummkopf erscheint, sich aber auch plötzlich als ein um schöne Vollkommenheit bemühter, selbstbewusst handelnder, strebsamer Charakter entfalten kann? Die Menschen an sich, wenn auch individuell verschieden geprägt, sind immer gleichzeitig befähigt und beschränkt: biotisch, psychisch und sozial.
In einem alten Sprichwort heißt es: „Lebe, als solltest du morgen sterben, und arbeite, als solltest du ewig leben“. Diese alte Weisheit ermahnt uns, uns stets an die zeitliche Begrenztheit unseres Daseins zu erinnern und für die Erhaltung des Lebens zu wirken.
Ein Mensch ist nicht nur anatomisch – physiologisch befähigt und beschränkt sondern auch durch seine psychischen Wesensmerkmalen. Sind also die Menschen die „Krone der Schöpfung“ oder eine Versammlung „unvollkommen ausgestatteter, hässlicher Idioten“ in sich im Unendlichen verlierender Wirklichkeit?
Der konkret einzelne Mensch und auch die Menschheit insgesamt sehen sowohl den Anfang ihres Seins als auch ihr sich entwickelndes Bestehen im schrittweise von sich und ihrer Umgebung Wahrgenommenem und Erkanntem. Der Volksmund sagt, erst wenn das Kind einen Namen hat, gilt es als angekommen: als denkender, sprechender und bewusst tätiger Mensch nämlich, der betrachten, begreifen und bezeichnen kann.
Wie ist es aber zum Vorhandensein vernunftbegabter und empfindsamer menschlicher Wesen gekommen? Bis es soweit war, dass sich die Menschheit bewusst auf die Suche nach sich selbst begeben konnte, musste viel geschehen, musste nach vielem Gesehenem, Gehörtem, Gefühltem, Geträumtem, Geahntem, Betrachtetem, Erkanntem und Untersuchtem gefragt und Antworten darauf gesucht werden.
Die Menschen verfügen heute über die Erkenntnis, dass nicht nur sie selbst aus tierischen Vorfahren hervorgegangen sind, sondern das gesamte Weltall auf natürliche Weise entstanden ist und besteht, dass sich darin Teilchen zu immer neuen Formen und Gestalten wandeln, sich in diesem mit- und gegeneinander, in sich und um sich wirkende Gebilde in räumlicher Ausdehnung und zeitlicher Folge energiegeladen bewegen. Dennoch wird wohl niemals ergründet werden können, ob es im Übersinnlichen, im nicht-oder-noch-nicht Bewusstem, etwas all dieses In-Gang-Setzendes, Vernünftiges Wollendes und darum zielgerichtet Bestimmendes gibt, ob das als Schicksal erscheinende Los jeglicher Individualität sinnbehaftet und vorbestimmt ist.
Wenn man sowohl den schwierigen, ins Unendliche führenden Weg der Erkenntnis und Bewusstseinsbildung als auch die Endlichkeit des einzelnen Menschenlebens als sich zwischen Last und Lust bewegend bedenkt, ist es leicht zu verstehen, dass die Menschen zunächst zu übersinnlichen Erklärungen und märchenhaften Deutungen für das von ihnen Erlebte und Verinnerlichte kommen müssen, bevor sie sich selbst durch Forschen und Denken als ein in Gesellschaft lebendes, natürliches Wesen erkennen können - aber auch, dass nur irgendwie Sinn klärende Vorstellungen und Bestimmungen entsprechendes den Weg durchs Leben erträglich machen können. Wir Menschen brauchen moralische Verhaltensgebote und Orientierungen für das Suchen nach dem Möglichen, dem Nützlichen und dem Notwendigen des Tätig-seins. Nicht der konkret einzelne Mensch ist es, sondern es sind die Menschen, die sich zusammenarbeitend, miteinander redend und Gedanken austauschend aus der Natur erheben konnten, um in dieser als solche leben und wirken zu können.
Aus meinen Buch DIE WELT MIT UNS – Das manifestierte Mensch-Sein

Frank Nöthlich www.briefe-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com

Der Titel des Märchens „Das hässliche Entlein“ nach Hans Christian Andersen wurde zur geflügelten Metapher für einen von seiner Umgebung unterschätzten Menschen, dessen Vorzüge lange verkannt werden, bis sie sich völlig unerwartet in vollem Glanze enthüllen.
Wir Menschen sind Lebewesen mit biotischen, psychischen und sozialen Kennzeichen. Als biotische Wesen sind wir an materielle Strukturen, unsere Anatomie, und deren Funktionieren, den physiologischen Vorgängen in unseren Körpern, gebunden. Als soziale Wesen brauchen wir sowohl wohlwollendes Miteinander und zufriedenstellendes Füreinander als auch erträgliches Gegeneinander eines jeden Einzelnen mit allen Anderen der Gemeinschaft. Unsere psychischen Fähigkeiten, wie denkend Probleme lösen, sprechend Informationen austauschen und arbeitend das uns Wichtige vervollkommnen zu können, werden durch unsere biotischen und sozialen Wesensmerkmale ermöglicht. Doch wir Menschen sind einerseits durch die uns bedingende Wirklichkeit und die uns gegebenen Wesensmerkmale zu bewusstem Wirken befähigt, werden aber andererseits auf Grund dieses Eingebunden-seins in das Weltganze und der uns darum nur begrenzt zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unseres Wirkens auch beschränkt.
Will uns das von Andersen so schön erzählte Volksmärchen vom hässlichen Entlein sagen, dass der Mensch zwar als ein unvollkommen ausgestatteter, hässlicher Dummkopf erscheint, sich aber auch plötzlich als ein um schöne Vollkommenheit bemühter, selbstbewusst handelnder, strebsamer Charakter entfalten kann? Die Menschen an sich, wenn auch individuell verschieden geprägt, sind immer gleichzeitig befähigt und beschränkt: biotisch, psychisch und sozial.
In einem alten Sprichwort heißt es: „Lebe, als solltest du morgen sterben, und arbeite, als solltest du ewig leben“. Diese alte Weisheit ermahnt uns, uns stets an die zeitliche Begrenztheit unseres Daseins zu erinnern und für die Erhaltung des Lebens zu wirken.
Ein Mensch ist nicht nur anatomisch – physiologisch befähigt und beschränkt sondern auch durch seine psychischen Wesensmerkmalen. Sind also die Menschen die „Krone der Schöpfung“ oder eine Versammlung „unvollkommen ausgestatteter, hässlicher Idioten“ in sich im Unendlichen verlierender Wirklichkeit?
Der konkret einzelne Mensch und auch die Menschheit insgesamt sehen sowohl den Anfang ihres Seins als auch ihr sich entwickelndes Bestehen im schrittweise von sich und ihrer Umgebung Wahrgenommenem und Erkanntem. Der Volksmund sagt, erst wenn das Kind einen Namen hat, gilt es als angekommen: als denkender, sprechender und bewusst tätiger Mensch nämlich, der betrachten, begreifen und bezeichnen kann.
Wie ist es aber zum Vorhandensein vernunftbegabter und empfindsamer menschlicher Wesen gekommen? Bis es soweit war, dass sich die Menschheit bewusst auf die Suche nach sich selbst begeben konnte, musste viel geschehen, musste nach vielem Gesehenem, Gehörtem, Gefühltem, Geträumtem, Geahntem, Betrachtetem, Erkanntem und Untersuchtem gefragt und Antworten darauf gesucht werden.
Die Menschen verfügen heute über die Erkenntnis, dass nicht nur sie selbst aus tierischen Vorfahren hervorgegangen sind, sondern das gesamte Weltall auf natürliche Weise entstanden ist und besteht, dass sich darin Teilchen zu immer neuen Formen und Gestalten wandeln, sich in diesem mit- und gegeneinander, in sich und um sich wirkende Gebilde in räumlicher Ausdehnung und zeitlicher Folge energiegeladen bewegen. Dennoch wird wohl niemals ergründet werden können, ob es im Übersinnlichen, im nicht-oder-noch-nicht Bewusstem, etwas all dieses In-Gang-Setzendes, Vernünftiges Wollendes und darum zielgerichtet Bestimmendes gibt, ob das als Schicksal erscheinende Los jeglicher Individualität sinnbehaftet und vorbestimmt ist.
Wenn man sowohl den schwierigen, ins Unendliche führenden Weg der Erkenntnis und Bewusstseinsbildung als auch die Endlichkeit des einzelnen Menschenlebens als sich zwischen Last und Lust bewegend bedenkt, ist es leicht zu verstehen, dass die Menschen zunächst zu übersinnlichen Erklärungen und märchenhaften Deutungen für das von ihnen Erlebte und Verinnerlichte kommen müssen, bevor sie sich selbst durch Forschen und Denken als ein in Gesellschaft lebendes, natürliches Wesen erkennen können - aber auch, dass nur irgendwie Sinn klärende Vorstellungen und Bestimmungen entsprechendes den Weg durchs Leben erträglich machen können. Wir Menschen brauchen moralische Verhaltensgebote und Orientierungen für das Suchen nach dem Möglichen, dem Nützlichen und dem Notwendigen des Tätig-seins. Nicht der konkret einzelne Mensch ist es, sondern es sind die Menschen, die sich zusammenarbeitend, miteinander redend und Gedanken austauschend aus der Natur erheben konnten, um in dieser als solche leben und wirken zu können.
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