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Die ständig neu aufflammenden Unruhen bekommt der Staat nicht in den Griff:
Unruhen in Äthiopien: Sie richten sich gegen die vielen neuen ausländischen Investitionsprojekte, Symbole der auf maximales Wirtschaftswachstum ausgerichteten Politik!

Datum: Montag, der 10. Oktober 2016 @ 14:01:47 Thema: Deutsche Politik News

Dominic Johnson zu den Unruhen in Äthiopien:

Berlin (ots) - Äthiopien ist immer ein Vorbild für Afrika gewesen.

Es war das einzige Land auf dem Kontinent, das sich Ende des 19. Jahrhunderts dem Versuch der Eroberung durch eine europäische Kolonialmacht militärisch erfolgreich entgegenstellte. Es blickt auf eine mehrtausendjährige stolze Staatsgeschichte zurück.

In den letzten Jahrzehnten wies Äthiopien konstant die höchsten Wachstumsraten Afrikas auf und stand wie kein anderes Land für den Aufstieg vom Hungerleider zum "afrikanischen Löwen".

Die Kehrseite all dessen ist immer die Entrechtung der breiten Bevölkerung gewesen.

Früher schien es den Herrschenden in Addis Abeba egal zu sein, wenn Hungersnöte Hunderttausende dahinrafften.

Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an; bittere Armut bleibt aber weit verbreitet, und die meisten Menschen haben nichts zu sagen, was staatliche Entwicklungsentscheidungen angeht.

Seit dem Tod des langjährigen autoritären und global respektierten Regierungschefs Meles Zenawi vor vier Jahren scheint das verschlossene äthiopische Machtsystem sein politisches Gespür verloren zu haben. Die ständig neu aufflammenden Unruhen bekommt der Staat nicht in den Griff.

Jetzt richten sie sich gegen die vielen neuen ausländischen Investitionsprojekte, Symbole der auf maximales Wirtschaftswachstum und minimale Bürgerbeteiligung ausgerichteten Politik. Was im Ausland als Schaffung von Arbeitsplätzen gefeiert wird, sind in Äthiopien selbst oft eher Symbole der Unterdrückung.

Bundeskanzlerin Merkel kann also in Äthiopien nächste Woche nicht wie eigentlich geplant einfach den Fortschritt loben.

Auch die Schattenseiten müssen Thema sein - und zwar nicht, um den Unmut der Menschen im Rahmen der "Fluchtursachenbekämpfung" im Zaum zu halten und die Abschottung zu verschärfen.

Das Fundament entwicklungsorientierter Außenpolitik muss sein, für Bürgerrechte, Partizipation und sozialverträgliches Wachstum einzutreten.

Pressekontakt:

taz - die tageszeitung
taz Redaktion
Telefon: 030 259 02-255, -251, -250

(Weitere interessante News zum Thema Afrika gibt es hier.)

(Weitere interessante Infos zum Thema Afrika gibt es hier.)

Regierung in Äthiopien ruft Ausnahmezustand aus
(Youtube-Video, euronews (deutsch), Standard-YouTube-Lizenz, 09.10.2016):

"In Äthiopien hat die Regierung auf die Proteste der vergangenen Tage reagiert und den Ausnahmezustand verhängt.

Nach Angaben des Generalstaatsanwalts können Sicherheitskräfte unter anderem Personen aufhalten, durchsuchen und verhaften, ohne dass dafür eine richterliche Genehmigung nötig ist.

Eine Ausgangssperre gibt es zunächst nicht, jedoch könne diese, wenn nötig, eingerichtet werden, so der Generalstaatsanwalt.

Bis zu einem halben Jahr kann der Ausnahmezustand dauern."



Artikel zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/42630/3449515, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

Veröffentlicht / Zitiert von » PressePortal.de « auf / über http://www.deutsche-politik-news.de - aktuelle News, Infos, PresseMitteilungen & Artikel!


Dominic Johnson zu den Unruhen in Äthiopien:

Berlin (ots) - Äthiopien ist immer ein Vorbild für Afrika gewesen.

Es war das einzige Land auf dem Kontinent, das sich Ende des 19. Jahrhunderts dem Versuch der Eroberung durch eine europäische Kolonialmacht militärisch erfolgreich entgegenstellte. Es blickt auf eine mehrtausendjährige stolze Staatsgeschichte zurück.

In den letzten Jahrzehnten wies Äthiopien konstant die höchsten Wachstumsraten Afrikas auf und stand wie kein anderes Land für den Aufstieg vom Hungerleider zum "afrikanischen Löwen".

Die Kehrseite all dessen ist immer die Entrechtung der breiten Bevölkerung gewesen.

Früher schien es den Herrschenden in Addis Abeba egal zu sein, wenn Hungersnöte Hunderttausende dahinrafften.

Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an; bittere Armut bleibt aber weit verbreitet, und die meisten Menschen haben nichts zu sagen, was staatliche Entwicklungsentscheidungen angeht.

Seit dem Tod des langjährigen autoritären und global respektierten Regierungschefs Meles Zenawi vor vier Jahren scheint das verschlossene äthiopische Machtsystem sein politisches Gespür verloren zu haben. Die ständig neu aufflammenden Unruhen bekommt der Staat nicht in den Griff.

Jetzt richten sie sich gegen die vielen neuen ausländischen Investitionsprojekte, Symbole der auf maximales Wirtschaftswachstum und minimale Bürgerbeteiligung ausgerichteten Politik. Was im Ausland als Schaffung von Arbeitsplätzen gefeiert wird, sind in Äthiopien selbst oft eher Symbole der Unterdrückung.

Bundeskanzlerin Merkel kann also in Äthiopien nächste Woche nicht wie eigentlich geplant einfach den Fortschritt loben.

Auch die Schattenseiten müssen Thema sein - und zwar nicht, um den Unmut der Menschen im Rahmen der "Fluchtursachenbekämpfung" im Zaum zu halten und die Abschottung zu verschärfen.

Das Fundament entwicklungsorientierter Außenpolitik muss sein, für Bürgerrechte, Partizipation und sozialverträgliches Wachstum einzutreten.

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Regierung in Äthiopien ruft Ausnahmezustand aus
(Youtube-Video, euronews (deutsch), Standard-YouTube-Lizenz, 09.10.2016):

"In Äthiopien hat die Regierung auf die Proteste der vergangenen Tage reagiert und den Ausnahmezustand verhängt.

Nach Angaben des Generalstaatsanwalts können Sicherheitskräfte unter anderem Personen aufhalten, durchsuchen und verhaften, ohne dass dafür eine richterliche Genehmigung nötig ist.

Eine Ausgangssperre gibt es zunächst nicht, jedoch könne diese, wenn nötig, eingerichtet werden, so der Generalstaatsanwalt.

Bis zu einem halben Jahr kann der Ausnahmezustand dauern."



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