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Digitalisierung in der Wirtschaft: ''Technischer Analphabetismus'' in Baden-Württembergs / Arbeiter, Lehrlinge, Betriebsräte und Unternehmer müssen die Fabrik der Zukunft akzeptieren!

Datum: Mittwoch, der 24. Juni 2015 @ 08:09:29 Thema: Deutsche Politik Infos

Ravensburg (ots) - Baden-Württembergs Politiker überbieten sich derzeit in ihrer Begeisterung für die digitale Wirtschaft.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) reist mit großem Tross ins Silicon Valley.

Sein HerausfordererGuido Wolf(CDU) doziert in Bürgersälen über das intelligente Haus.

Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) lockt seinen ParteifreundSigmar Gabrielnach Fellbach und Göppingen, um den Südwesten als Vorreiter der vernetzten Industrie zu inszenieren.

Solche Gesten sind richtig und wichtig.

Doch der parteiübergreifende Aktionismus kann Zweifel daran nicht zerstreuen, ob die baden-württembergische Wirtschaft dem Umbruch tatsächlich gewachsen ist.

Jahrelang haben Politiker und Verwaltungen den Ausbau von Breitbandverbindungen halbherzig gehandhabt.

Statt Gewerbegebiete mit Hochleistungsinternet auszustatten, haben die Entscheidungsträger ihre Kraft auf die Planung von Einkaufszentren, Abwasserkanälen und Fahrradwegen gerichtet.

Sie haben der Bodenseeautobahn hinterher geweint statt eine Datenautobahn nach Oberschwaben zu legen.

Auch viele Firmen verweigern sich satt und zufrieden der Digitalisierung. Gerade kleine Betriebe beschwören schwäbische Tugenden statt anzuerkennen, dass die vernetzte Wirtschaft andere Anforderungen an Geschäftsmodelle, Mitarbeiter und Chefs stellt.

Teile der Bevölkerung wiederum kokettieren damit, Computer, Handy und Internet zu misstrauen.

Sie geben Sorgen um den Datenschutz vor, um sich mit dem Internet gar nicht erst befassen zu müssen. Sie tragen ihren technischen Analphabetismus wie eine Monstranz vor sich her.

Die Schuld lässt sich diesmal nicht alleine den Politikern in die Schuhe schieben. Sie haben gerade im Südwesten viel Geld bereitgestellt und dringen beharrlich auf einen Sinneswandel.

Vielmehr ist es an den Arbeitern und Lehrlingen, Betriebsräten und Unternehmern zu akzeptieren, dass in der Fabrik der Zukunft nur noch derjenige gebraucht wird, der sich mit Roboter, Computer und Internet arrangiert.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/102275/3054561, Autor siehe obiger Artikel.




Ravensburg (ots) - Baden-Württembergs Politiker überbieten sich derzeit in ihrer Begeisterung für die digitale Wirtschaft.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) reist mit großem Tross ins Silicon Valley.

Sein HerausfordererGuido Wolf(CDU) doziert in Bürgersälen über das intelligente Haus.

Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) lockt seinen ParteifreundSigmar Gabrielnach Fellbach und Göppingen, um den Südwesten als Vorreiter der vernetzten Industrie zu inszenieren.

Solche Gesten sind richtig und wichtig.

Doch der parteiübergreifende Aktionismus kann Zweifel daran nicht zerstreuen, ob die baden-württembergische Wirtschaft dem Umbruch tatsächlich gewachsen ist.

Jahrelang haben Politiker und Verwaltungen den Ausbau von Breitbandverbindungen halbherzig gehandhabt.

Statt Gewerbegebiete mit Hochleistungsinternet auszustatten, haben die Entscheidungsträger ihre Kraft auf die Planung von Einkaufszentren, Abwasserkanälen und Fahrradwegen gerichtet.

Sie haben der Bodenseeautobahn hinterher geweint statt eine Datenautobahn nach Oberschwaben zu legen.

Auch viele Firmen verweigern sich satt und zufrieden der Digitalisierung. Gerade kleine Betriebe beschwören schwäbische Tugenden statt anzuerkennen, dass die vernetzte Wirtschaft andere Anforderungen an Geschäftsmodelle, Mitarbeiter und Chefs stellt.

Teile der Bevölkerung wiederum kokettieren damit, Computer, Handy und Internet zu misstrauen.

Sie geben Sorgen um den Datenschutz vor, um sich mit dem Internet gar nicht erst befassen zu müssen. Sie tragen ihren technischen Analphabetismus wie eine Monstranz vor sich her.

Die Schuld lässt sich diesmal nicht alleine den Politikern in die Schuhe schieben. Sie haben gerade im Südwesten viel Geld bereitgestellt und dringen beharrlich auf einen Sinneswandel.

Vielmehr ist es an den Arbeitern und Lehrlingen, Betriebsräten und Unternehmern zu akzeptieren, dass in der Fabrik der Zukunft nur noch derjenige gebraucht wird, der sich mit Roboter, Computer und Internet arrangiert.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/102275/3054561, Autor siehe obiger Artikel.








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