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Südwest Presse: Es war richtig, Wulff anzuklagen / Allen geht es längst um die Ehre!

Datum: Freitag, der 20. Dezember 2013 @ 00:11:30 Thema: Deutsche Politik Infos

Ulm (ots) - "Gnadenlos - Jetzt denke ich einmal laut."

Mit Sätzen wie diesem beginnen etliche jener "Rechtsgespräche", in denen Gerichte kundtun, was sie streng genommen vor dem Urteil nicht kundtun dürften: dass ein Prozess zu keinem sinnvollen Ergebnis führt; dass sich die Vorwürfe nicht beweisen lassen; dass es vielleicht besser gewesen wäre, den ersten Schuss des Gefechts nie abgegeben zu haben.

Die Zwischenbilanz des Vorsitzenden Richters Frank Rosenow in der Causa Wulff gehört in diese Kategorie.

Es ist zu spät. Das Landgericht Hannover wird um ein Urteil nicht herumkommen. Denn der ehemalige Bundespräsident Wulff (C DU) und seine Ankläger wollen keine praktische Lösung.

Sie wollen es wissen. Schon einmal hat Wulff die Einstellung des Verfahrens abgelehnt. Weshalb sollte er nun anders handeln? Gerade jetzt, wo er nach Rosenows Einlassungen zu Recht Morgenluft wittern darf?

Es war richtig, Wulff anzuklagen, alleine schon, um jeglichem Vorwurf der Promi-Schonung und Mauschelei entgegenzutreten.

Dass nun Wulff seine Unschuld beweisen will, ist sein gutes Recht. So wie es die Pflicht der Staatsanwälte ist, sich an den letzten verbliebenen Vorwurf zu klammern.

Zu glauben, dank dieser allseitigen Hartnäckigkeit käme so etwas wie die Wahrheit ans Licht, wäre jedoch ein Fehler.

Denn egal ob am Ende Freispruch oder Verurteilung steht: Beide Seiten werden Rechtsmittel einlegen - ohne Aussicht auf weiteren Erkenntnisgewinn.

Eine Einstellung hätte das verhindert. Doch allen geht es längst um die Ehre.

Da sind sie gnadenlos - wie beim Armdrücken auf dem Oktoberfest, auf dem diese Affäre einst ihren Anfang nahm.

Pressekontakt:

Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/59110/2625385/suedwest-presse-kommentar-wulff von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Ulm (ots) - "Gnadenlos - Jetzt denke ich einmal laut."

Mit Sätzen wie diesem beginnen etliche jener "Rechtsgespräche", in denen Gerichte kundtun, was sie streng genommen vor dem Urteil nicht kundtun dürften: dass ein Prozess zu keinem sinnvollen Ergebnis führt; dass sich die Vorwürfe nicht beweisen lassen; dass es vielleicht besser gewesen wäre, den ersten Schuss des Gefechts nie abgegeben zu haben.

Die Zwischenbilanz des Vorsitzenden Richters Frank Rosenow in der Causa Wulff gehört in diese Kategorie.

Es ist zu spät. Das Landgericht Hannover wird um ein Urteil nicht herumkommen. Denn der ehemalige Bundespräsident Wulff (C DU) und seine Ankläger wollen keine praktische Lösung.

Sie wollen es wissen. Schon einmal hat Wulff die Einstellung des Verfahrens abgelehnt. Weshalb sollte er nun anders handeln? Gerade jetzt, wo er nach Rosenows Einlassungen zu Recht Morgenluft wittern darf?

Es war richtig, Wulff anzuklagen, alleine schon, um jeglichem Vorwurf der Promi-Schonung und Mauschelei entgegenzutreten.

Dass nun Wulff seine Unschuld beweisen will, ist sein gutes Recht. So wie es die Pflicht der Staatsanwälte ist, sich an den letzten verbliebenen Vorwurf zu klammern.

Zu glauben, dank dieser allseitigen Hartnäckigkeit käme so etwas wie die Wahrheit ans Licht, wäre jedoch ein Fehler.

Denn egal ob am Ende Freispruch oder Verurteilung steht: Beide Seiten werden Rechtsmittel einlegen - ohne Aussicht auf weiteren Erkenntnisgewinn.

Eine Einstellung hätte das verhindert. Doch allen geht es längst um die Ehre.

Da sind sie gnadenlos - wie beim Armdrücken auf dem Oktoberfest, auf dem diese Affäre einst ihren Anfang nahm.

Pressekontakt:

Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/59110/2625385/suedwest-presse-kommentar-wulff von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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