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NRZ: Späte Erkenntnis - Dass die Gesundheitspolitiker von Union und SPD anstatt Quantität künftig Qualität honorieren wollen, ist vernünftig!

Datum: Freitag, der 08. November 2013 @ 22:01:24 Thema: Deutsche Politik Infos

Essen (ots) - Manche Erkenntnisse im politischen Raum sind verblüffend schlicht; dazu gehört jene, dass im Gesundheitssektor Klasse besser als Masse ist.

In den vergangenen Jahren haben Studien immer wieder eine Fehlentwicklung aufgezeigt, die durch die aktuelle Finanzierungssystematik des Krankenhauswesens nahezu zwangsläufig ist: Die notorisch unterfinanzierten Hospitäler erhalten für jede Operation einen Pauschalbetrag.

Sie müssen also ihre Fallzahlen steigern, um ihre Einnahmen zu erhöhen. Die logische Folge: Allzu oft werden Operationen durchgeführt, deren medizinische Notwendigkeit zumindest zweifelhaft ist.

Die Finanzierung der Krankenhäuser führt also dazu, dass manche Patienten völlig unnötig Eingriffen unterzogen werden, die durchaus lebensgefährlich sein können, etwa wenn die Operationen kompliziert und die Operierten alt sind.

Zugespitzt hat sich die Situation, weil immer mehr Chefärzte vertraglich Bonuszahlungen zugesichert bekommen - je mehr Operationen durchgeführt werden, desto mehr Geld gibt es.

Dass die Gesundheitspolitiker von Union und SPD diese Fehlentwicklung korrigieren und anstatt Quantität künftig Qualität honorieren wollen, ist vernünftig.

Stellt sich nur die Frage: Warum hat es so lange gedauert, bis man sich in Berlin dieses Themas angenommen hat?

Dass Anreize aus der Fließband-Produktion das Gesundheitswesen deformieren, hätte schon viel früher auffallen können und müssen.

Kommentar von JAN JESSEN

Pressekontakt:

Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58972/2593650/nrz-spaete-erkenntnis-ein-kommentar-von-jan-jessen von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Essen (ots) - Manche Erkenntnisse im politischen Raum sind verblüffend schlicht; dazu gehört jene, dass im Gesundheitssektor Klasse besser als Masse ist.

In den vergangenen Jahren haben Studien immer wieder eine Fehlentwicklung aufgezeigt, die durch die aktuelle Finanzierungssystematik des Krankenhauswesens nahezu zwangsläufig ist: Die notorisch unterfinanzierten Hospitäler erhalten für jede Operation einen Pauschalbetrag.

Sie müssen also ihre Fallzahlen steigern, um ihre Einnahmen zu erhöhen. Die logische Folge: Allzu oft werden Operationen durchgeführt, deren medizinische Notwendigkeit zumindest zweifelhaft ist.

Die Finanzierung der Krankenhäuser führt also dazu, dass manche Patienten völlig unnötig Eingriffen unterzogen werden, die durchaus lebensgefährlich sein können, etwa wenn die Operationen kompliziert und die Operierten alt sind.

Zugespitzt hat sich die Situation, weil immer mehr Chefärzte vertraglich Bonuszahlungen zugesichert bekommen - je mehr Operationen durchgeführt werden, desto mehr Geld gibt es.

Dass die Gesundheitspolitiker von Union und SPD diese Fehlentwicklung korrigieren und anstatt Quantität künftig Qualität honorieren wollen, ist vernünftig.

Stellt sich nur die Frage: Warum hat es so lange gedauert, bis man sich in Berlin dieses Themas angenommen hat?

Dass Anreize aus der Fließband-Produktion das Gesundheitswesen deformieren, hätte schon viel früher auffallen können und müssen.

Kommentar von JAN JESSEN

Pressekontakt:

Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58972/2593650/nrz-spaete-erkenntnis-ein-kommentar-von-jan-jessen von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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