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NEON-Interview mit Bundeskanzlerin Angela Merkel / Merkel spricht über die junge Generation, ihren verstorbenen Vater, ihre Beziehung mit Joachim Sauer. Und sie übt indirekte Kritik an Edward Snowden!

Datum: Montag, der 12. August 2013 @ 21:46:16 Thema: Deutsche Politik Infos

Hamburg (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel glaubt nicht daran, dass die jungen Menschen in Deutschland unpolitisch sind.

Dem Magazin NEON (Heft 9/2013, ab heute im Handel) sagte sie im Interview: "Ich glaube diese Behauptung von der unpolitischen Generation nicht.

Vielleicht ist Parteiarbeit für viele nicht so attraktiv, aber für Projekte, von denen sie überzeugt sind, Menschenrechte, Umweltschutz etwa, setzen sich viele doch mit ganzem Herzen ein."

Die Kanzlerin findet, dass junge Menschen in Deutschland es heute schwerer haben als früher. "Ich habe den Eindruck, dass junge Erwachsene durchaus einiges an Druck empfinden, denn etwa die Gewissheit, beruflich irgendwo anzufangen und dort dann auch zu bleiben, ist so nicht mehr selbstverständlich.

Also fragen sie sich, wie oft sie sich verändern müssen, wie flexibel sie sein sollten und wie sie das mit ihren privaten Wünschen und Bedürfnissen unter einen Hut bringen können." Sie erkennt eine Besonderheit dieser jungen Generation.

"Die Einstellung zum Eigentum hat sich dahingehend verändert: dass sie nicht mehr unbedingt alles besitzen wollen, sondern es ihnen schon reicht, es nutzen zu können - also kein eigenes Auto, dafür Carsharing."

Das Unvernünftigste, was Angela Merkel in ihrer eigenen Jugend gemacht habe: "Zu viel Kirschwein getrunken. Da tritt die alkoholische Wirkung noch schneller ein als bei normalem Rotwein, das habe ich unterschätzt."

Merkel zeigt sich offen für junge Südeuropäer, die wegen der Eurokrise nach Deutschland kommen.

"Das Ziel der Politik, auch unserer europäischen Hilfsprogramme, ist, dass in Spanien oder Griechenland die Bedingungen entstehen, unter denen die Menschen dort eine gute Zukunft haben können. Wenn sich in der Zwischenzeit junge Menschen entschließen, anderswo eine Ausbildung oder berufliche Chance zu suchen, dann sind sie willkommen."

Indirekte Kritik übt Merkel an Edward Snowden. Sie glaubt, dass Edward Snowden sich mit seinen Enthüllungen an das amerikanische Parlament hätte wenden können.

"Was wir wissen, ist, dass er für einen amerikanischen Nachrichtendienst arbeitete und sich entschloss, mit Medien zu sprechen und nicht zum Beispiel mit Vertretern des amerikanischen Parlaments, die mit Fragen der amerikanischen Nachrichtendienste befasst sind."

Merkel spricht im NEON-Interview auch über ihr Verhältnis zu ihren Eltern und erinnert sich an ihren verstorbenen Vater.

"Mein Vater ist vor knapp zwei Jahren gestorben. Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl, als wir Geschwister es in den Sommerferien zum ersten Mal schafften, unseren im Wasser stehenden Vater umzuwerfen. Auf einmal ging das. Da merkte ich: Jetzt nehmen unsere körperlichen Kräfte zu und die des Vaters langsam ab."

Über das Verhältnis zu ihrer Mutter sagt Merkel: "Man bleibt immer Kind, solange die Eltern leben. Aber sie sagt mir nicht mehr, was ich zu tun habe. Heute bin ich es, die sich umgekehrt auch ein wenig um meine Mutter kümmert."

Verstecken kann sich Merkel vor ihrer Mutter nicht, vor allem nicht, wenn Merkel gerade in der Tagesschau zu sehen war. "Sie sagt manchmal: Du sahst müde aus. Ich bin für meine Mutter ein einfach zu beobachtendes Kind. Es wird ja regelmäßig darüber berichtet, wo ich gerade bin."

Dass sie als Kanzlerin sehr viel arbeite, schade der Beziehung zu ihrem Mann Joachim Sauer nicht, sagt Merkel. "Mein Mann arbeitet selber sehr viel. Und sehr gerne."

Skype nutze sie für ihre Beziehung nicht. "Telefonieren reicht uns. Außerdem haben wir das Glück, dass Berlin nicht nur unser Arbeitsort ist, sondern immer schon unser Zuhause."

Die Kanzlerin sagt, sie habe mit 23, als sie zum ersten Mal geheiratet hat, an die große Liebe geglaubt. Das tue sie noch heute. Ihr Ratschlag für eine gute Beziehung: "Sich ausreichend Freiheit gönnen, gegenseitig Toleranz üben."

Quellenangabe: Magazin NEON (Heft 9/2013)

Pressekontakt:

Stefanie Hauck
Gruner + Jahr AG & Co KG
Verlagsgruppe AGENDA München
Telefon +49 (0) 89 4152-560
hauck.stefanie@guj.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/53006/2532850/gruner_jahr_neon/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Hamburg (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel glaubt nicht daran, dass die jungen Menschen in Deutschland unpolitisch sind.

Dem Magazin NEON (Heft 9/2013, ab heute im Handel) sagte sie im Interview: "Ich glaube diese Behauptung von der unpolitischen Generation nicht.

Vielleicht ist Parteiarbeit für viele nicht so attraktiv, aber für Projekte, von denen sie überzeugt sind, Menschenrechte, Umweltschutz etwa, setzen sich viele doch mit ganzem Herzen ein."

Die Kanzlerin findet, dass junge Menschen in Deutschland es heute schwerer haben als früher. "Ich habe den Eindruck, dass junge Erwachsene durchaus einiges an Druck empfinden, denn etwa die Gewissheit, beruflich irgendwo anzufangen und dort dann auch zu bleiben, ist so nicht mehr selbstverständlich.

Also fragen sie sich, wie oft sie sich verändern müssen, wie flexibel sie sein sollten und wie sie das mit ihren privaten Wünschen und Bedürfnissen unter einen Hut bringen können." Sie erkennt eine Besonderheit dieser jungen Generation.

"Die Einstellung zum Eigentum hat sich dahingehend verändert: dass sie nicht mehr unbedingt alles besitzen wollen, sondern es ihnen schon reicht, es nutzen zu können - also kein eigenes Auto, dafür Carsharing."

Das Unvernünftigste, was Angela Merkel in ihrer eigenen Jugend gemacht habe: "Zu viel Kirschwein getrunken. Da tritt die alkoholische Wirkung noch schneller ein als bei normalem Rotwein, das habe ich unterschätzt."

Merkel zeigt sich offen für junge Südeuropäer, die wegen der Eurokrise nach Deutschland kommen.

"Das Ziel der Politik, auch unserer europäischen Hilfsprogramme, ist, dass in Spanien oder Griechenland die Bedingungen entstehen, unter denen die Menschen dort eine gute Zukunft haben können. Wenn sich in der Zwischenzeit junge Menschen entschließen, anderswo eine Ausbildung oder berufliche Chance zu suchen, dann sind sie willkommen."

Indirekte Kritik übt Merkel an Edward Snowden. Sie glaubt, dass Edward Snowden sich mit seinen Enthüllungen an das amerikanische Parlament hätte wenden können.

"Was wir wissen, ist, dass er für einen amerikanischen Nachrichtendienst arbeitete und sich entschloss, mit Medien zu sprechen und nicht zum Beispiel mit Vertretern des amerikanischen Parlaments, die mit Fragen der amerikanischen Nachrichtendienste befasst sind."

Merkel spricht im NEON-Interview auch über ihr Verhältnis zu ihren Eltern und erinnert sich an ihren verstorbenen Vater.

"Mein Vater ist vor knapp zwei Jahren gestorben. Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl, als wir Geschwister es in den Sommerferien zum ersten Mal schafften, unseren im Wasser stehenden Vater umzuwerfen. Auf einmal ging das. Da merkte ich: Jetzt nehmen unsere körperlichen Kräfte zu und die des Vaters langsam ab."

Über das Verhältnis zu ihrer Mutter sagt Merkel: "Man bleibt immer Kind, solange die Eltern leben. Aber sie sagt mir nicht mehr, was ich zu tun habe. Heute bin ich es, die sich umgekehrt auch ein wenig um meine Mutter kümmert."

Verstecken kann sich Merkel vor ihrer Mutter nicht, vor allem nicht, wenn Merkel gerade in der Tagesschau zu sehen war. "Sie sagt manchmal: Du sahst müde aus. Ich bin für meine Mutter ein einfach zu beobachtendes Kind. Es wird ja regelmäßig darüber berichtet, wo ich gerade bin."

Dass sie als Kanzlerin sehr viel arbeite, schade der Beziehung zu ihrem Mann Joachim Sauer nicht, sagt Merkel. "Mein Mann arbeitet selber sehr viel. Und sehr gerne."

Skype nutze sie für ihre Beziehung nicht. "Telefonieren reicht uns. Außerdem haben wir das Glück, dass Berlin nicht nur unser Arbeitsort ist, sondern immer schon unser Zuhause."

Die Kanzlerin sagt, sie habe mit 23, als sie zum ersten Mal geheiratet hat, an die große Liebe geglaubt. Das tue sie noch heute. Ihr Ratschlag für eine gute Beziehung: "Sich ausreichend Freiheit gönnen, gegenseitig Toleranz üben."

Quellenangabe: Magazin NEON (Heft 9/2013)

Pressekontakt:

Stefanie Hauck
Gruner + Jahr AG & Co KG
Verlagsgruppe AGENDA München
Telefon +49 (0) 89 4152-560
hauck.stefanie@guj.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/53006/2532850/gruner_jahr_neon/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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