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'Kontraste': Prostatakrebs - SPD-Politiker Lauterbach fordert gesetzliche Bedenkzeit für PSA-Test!

Datum: Donnerstag, der 16. Mai 2013 @ 18:02:54 Thema: Deutsche Politik Infos

Berlin (ots) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, mit einer Gesetzesänderung das weit verbreitete Geschäft mit sogenannten PSA-Bluttests zur Früherkennung von Prostatakrebs einzudämmen.

"Man muss vor dem Test warnen", sagte der Bundestagsabgeordnete dem ARD-Magazin "Kontraste" (Donnerstag, 16. Mai, 21.45 Uhr).

Zum Schutz vor überflüssigen Diagnosen und Operationen forderte Lauterbach, den Test nur noch dann zu verkaufen, wenn Patienten zuvor eine Bedenkzeit eingeräumt wird.

"Wenn man den Test zulässt obwohl man sich nicht gut auskennt und das Ergebnis ist nicht gut, kann man den Rest seines Lebens damit verderben."

Die gesetzlichen Krankenkassen lehnen die PSA-Tests zur Früherkennung ab. Wer sich testen lassen will, muss den Test aus eigener Tasche bezahlen.

Laut AOK lassen in Deutschland dennoch jedes Jahr etwa 700.000 Männer den Test auf Empfehlung ihres Arztes durchführen.

Das Problem aus Sicht vieler Wissenschaftler: Häufig werden Patienten bei einem positiven Befund operiert oder bestrahlt, obwohl ihr Tumor nicht gefährlich ist und eine medizinische Beobachtung ausreichen würde.

Häufige Nebenwirkungen der Operationen sind Impotenz und Inkontinenz.

"Es ist ein großes Ärgernis, dass Urologen bei dem PSA-Test immer wieder den Eindruck erwecken, das sei ein wichtiger Test, den man unbedingt zur Früherkennung braucht", sagte Florian Lanz vom GKV-Spitzenverband der ARD. In den USA warnt mittlerweile eine Expertengruppe der amerikanischen Regierung vor dem PSA-Test.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie hält aller Kritik zum Trotz weiter an dem umstrittenen Bluttest fest.

Bei dem heutigen Wissensstand seien die Fachärzte verpflichtet, den PSA-Test zu empfehlen, wenn sich Patienten nach Vorsorgemöglichkeiten erkundigten, sagte der Präsident der Gesellschaft, Michael Stöckle, der ARD.

Die Ärzte kämen "gar nicht drum herum", diesen Test anzubieten.

Sendung: "Kontraste", im Ersten, 16. Mai 2013, 21.45 Uhr

Internet: www.rbb-online.de/kontraste

Pressekontakt:

rbb-Redaktion Kontraste, Reinhard Borgmann, (030) 97993 22800

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/51580/2473737/rundfunk_berlin_brandenburg_rbb/mail


Berlin (ots) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, mit einer Gesetzesänderung das weit verbreitete Geschäft mit sogenannten PSA-Bluttests zur Früherkennung von Prostatakrebs einzudämmen.

"Man muss vor dem Test warnen", sagte der Bundestagsabgeordnete dem ARD-Magazin "Kontraste" (Donnerstag, 16. Mai, 21.45 Uhr).

Zum Schutz vor überflüssigen Diagnosen und Operationen forderte Lauterbach, den Test nur noch dann zu verkaufen, wenn Patienten zuvor eine Bedenkzeit eingeräumt wird.

"Wenn man den Test zulässt obwohl man sich nicht gut auskennt und das Ergebnis ist nicht gut, kann man den Rest seines Lebens damit verderben."

Die gesetzlichen Krankenkassen lehnen die PSA-Tests zur Früherkennung ab. Wer sich testen lassen will, muss den Test aus eigener Tasche bezahlen.

Laut AOK lassen in Deutschland dennoch jedes Jahr etwa 700.000 Männer den Test auf Empfehlung ihres Arztes durchführen.

Das Problem aus Sicht vieler Wissenschaftler: Häufig werden Patienten bei einem positiven Befund operiert oder bestrahlt, obwohl ihr Tumor nicht gefährlich ist und eine medizinische Beobachtung ausreichen würde.

Häufige Nebenwirkungen der Operationen sind Impotenz und Inkontinenz.

"Es ist ein großes Ärgernis, dass Urologen bei dem PSA-Test immer wieder den Eindruck erwecken, das sei ein wichtiger Test, den man unbedingt zur Früherkennung braucht", sagte Florian Lanz vom GKV-Spitzenverband der ARD. In den USA warnt mittlerweile eine Expertengruppe der amerikanischen Regierung vor dem PSA-Test.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie hält aller Kritik zum Trotz weiter an dem umstrittenen Bluttest fest.

Bei dem heutigen Wissensstand seien die Fachärzte verpflichtet, den PSA-Test zu empfehlen, wenn sich Patienten nach Vorsorgemöglichkeiten erkundigten, sagte der Präsident der Gesellschaft, Michael Stöckle, der ARD.

Die Ärzte kämen "gar nicht drum herum", diesen Test anzubieten.

Sendung: "Kontraste", im Ersten, 16. Mai 2013, 21.45 Uhr

Internet: www.rbb-online.de/kontraste

Pressekontakt:

rbb-Redaktion Kontraste, Reinhard Borgmann, (030) 97993 22800

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