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Badische Neueste Nachrichten: Stuttgarter Wahl-Frieden!

Datum: Montag, der 08. Oktober 2012 @ 10:34:48 Thema: Deutsche Politik Infos

Karlsruhe (ots) - Die große Überraschung ist ausgeblieben: Die Stuttgarter haben gestern keinen der OB-Kandidaten im ersten Anlauf mit absoluter Mehrheit auf den Schild gehoben.

Allerdings gibt es für den zweiten Durchgang in vierzehn Tagen mit dem Bundestagsabgeordneten Fritz Kuhn einen klaren Favoriten.

Dem Grünen-Politiker ist der Sieg kaum noch zu nehmen, wenn das Mitte-Links-Lager an einem Strang zieht - wenn also die von der SPD unterstützte Bettina Wilhelm und der Stuttgart-21-Sprecher Hannes Rockenbauch als Dritt- und Viertplatzierte ihre Bewerbungen zu seinen Gunsten zurückziehen.

Dass es zu einem derartigen Stuttgarter Wahl-Frieden kommt, um der CDU erstmals in der Nachkriegsgeschichte den Chefsessel im Rathaus abzujagen, ist äußerst wahrscheinlich. Rockenbauch hatte einen Rückzug im Vorfeld bereits angedeutet und die SPD kann sich als Regierungspartner gar nichts anderes leisten, als Wilhelm aus dem Rennen zu nehmen.

Gemeinsame Sache bei einer Oberbürgermeisterwahl hat in der Landeshauptstadt keine Tradition. Zur Erinnerung: Vor 16 Jahren vermasselte die SPD dem Grünen-Kandidaten Rezzo Schlauch den Sieg, weil ihr ziemlich blasser Kandidat Rainer Brechtken auch in Durchgang zwei im Rennen blieb und mit dem damaligen Pforzheimer Rathauschef Joachim Becker ungefragt sogar noch ein zweiter Genosse auf den Plan trat.

Das Ergebnis ist bekannt: CDU-Kandidat Wolfgang Schuster blieb angesichts des rot-grünen Zerwürfnisses der lachende Dritte. Acht Jahre später profitierte der alles andere als charismatische Stuttgarter Oberbürgermeister erneut vom Zwist zwischen den heutigen Regierungspartnern: der drittplatzierte Grünen-KandidatBoris Palmerzog 2004 seine Kandidatur nach Runde eins zwar zurück, sprach jedoch zum Entsetzen der Genossen eine indirekte Wahlempfehlung für Schuster aus, was der SPD-Frau Ute Kumpf den Sieg kostete.

Die Zeiten von Foul und Revanchefoul scheinen seit der Machtübernahme in der Landespolitik vorbei. Ob es dem von der CDU unterstützten Werbeprofi Sebastian Turner in den nächsten zwei Wochen noch gelingt, das Ruder herumzureißen, bezweifeln selbst wohlmeinende Christdemokraten.

In Stuttgart könnte also am 21. Oktober eintreten, was Wahlforscher schon länger für die Großstädte des Landes feststellen: Wenn sich das Mitte-Links-Lager einig ist, sind die Chancen der bürgerlich-konservativen Kandidaten deutlich geringer.

Ob diese Theorie zutrifft, wird sich erst in der Landeshauptstadt und dann im Dezember in Karlsruhe bei der OB-Wahl zeigen. In der Fächerstadt wurde der Wahl-Frieden schon vor dem ersten Durchgang mit dem Verzicht der Grünen auf einen eigenen Kandidaten festgezurrt.

Eine Absprache auf oberster Regierungsebene zur Aufteilung der Rathäuser? Die Beteiligten beteuern zwar das Gegenteil, doch so ganz abwegig ist der Verdacht des grün-roten Stuttgart-Karlsruhe-Deals nun wirklich nicht.

Pressekontakt:

Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/104277/2338999/badische_neueste_nachrichten/mail


Karlsruhe (ots) - Die große Überraschung ist ausgeblieben: Die Stuttgarter haben gestern keinen der OB-Kandidaten im ersten Anlauf mit absoluter Mehrheit auf den Schild gehoben.

Allerdings gibt es für den zweiten Durchgang in vierzehn Tagen mit dem Bundestagsabgeordneten Fritz Kuhn einen klaren Favoriten.

Dem Grünen-Politiker ist der Sieg kaum noch zu nehmen, wenn das Mitte-Links-Lager an einem Strang zieht - wenn also die von der SPD unterstützte Bettina Wilhelm und der Stuttgart-21-Sprecher Hannes Rockenbauch als Dritt- und Viertplatzierte ihre Bewerbungen zu seinen Gunsten zurückziehen.

Dass es zu einem derartigen Stuttgarter Wahl-Frieden kommt, um der CDU erstmals in der Nachkriegsgeschichte den Chefsessel im Rathaus abzujagen, ist äußerst wahrscheinlich. Rockenbauch hatte einen Rückzug im Vorfeld bereits angedeutet und die SPD kann sich als Regierungspartner gar nichts anderes leisten, als Wilhelm aus dem Rennen zu nehmen.

Gemeinsame Sache bei einer Oberbürgermeisterwahl hat in der Landeshauptstadt keine Tradition. Zur Erinnerung: Vor 16 Jahren vermasselte die SPD dem Grünen-Kandidaten Rezzo Schlauch den Sieg, weil ihr ziemlich blasser Kandidat Rainer Brechtken auch in Durchgang zwei im Rennen blieb und mit dem damaligen Pforzheimer Rathauschef Joachim Becker ungefragt sogar noch ein zweiter Genosse auf den Plan trat.

Das Ergebnis ist bekannt: CDU-Kandidat Wolfgang Schuster blieb angesichts des rot-grünen Zerwürfnisses der lachende Dritte. Acht Jahre später profitierte der alles andere als charismatische Stuttgarter Oberbürgermeister erneut vom Zwist zwischen den heutigen Regierungspartnern: der drittplatzierte Grünen-KandidatBoris Palmerzog 2004 seine Kandidatur nach Runde eins zwar zurück, sprach jedoch zum Entsetzen der Genossen eine indirekte Wahlempfehlung für Schuster aus, was der SPD-Frau Ute Kumpf den Sieg kostete.

Die Zeiten von Foul und Revanchefoul scheinen seit der Machtübernahme in der Landespolitik vorbei. Ob es dem von der CDU unterstützten Werbeprofi Sebastian Turner in den nächsten zwei Wochen noch gelingt, das Ruder herumzureißen, bezweifeln selbst wohlmeinende Christdemokraten.

In Stuttgart könnte also am 21. Oktober eintreten, was Wahlforscher schon länger für die Großstädte des Landes feststellen: Wenn sich das Mitte-Links-Lager einig ist, sind die Chancen der bürgerlich-konservativen Kandidaten deutlich geringer.

Ob diese Theorie zutrifft, wird sich erst in der Landeshauptstadt und dann im Dezember in Karlsruhe bei der OB-Wahl zeigen. In der Fächerstadt wurde der Wahl-Frieden schon vor dem ersten Durchgang mit dem Verzicht der Grünen auf einen eigenen Kandidaten festgezurrt.

Eine Absprache auf oberster Regierungsebene zur Aufteilung der Rathäuser? Die Beteiligten beteuern zwar das Gegenteil, doch so ganz abwegig ist der Verdacht des grün-roten Stuttgart-Karlsruhe-Deals nun wirklich nicht.

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